Hohe Orgeldichte in Pommern: 350 Instrumente auf Din A1-Landkarte
26. Juni 2013
Greifswald. Die 350 Orgeln des evangelischen Nordkirchenkreises Pommern sind jetzt erstmals auf einer Landkarte im Din A1-Format erschienen. Erstellt wurde das Werk nach akribischer Recherche von dem ehemaligen Superintendenten Pastor Rainer Neumann. "So ein Projekt dürfte in ganz Deutschland einmalig sein", sagte der Leiter des Orgelmuseums Malchow (Mecklenburg), Friedrich Drese, in Greifswald.
- www.kirche-mv.de
Info
Die Karte ist sowohl für Touristen als auch für Fachleute wie Kantoren und Kirchenmusiker gedacht. "Sie soll einen Beitrag leisten zum Verständnis dieses Landstrichs", erläuterte Neumann. Er studierte Orgelverzeichnisse und Rechnungen, schrieb Orgelbauer an und nahm mit jeder einzelnen Kirchengemeinde Kontakt auf. Seine wichtigste Erkenntnis ist, dass Pommern quasi zweigeteilt ist: "Südlich der Peene, insbesondere um Pasewalk herum, gibt es eine unglaublich dichte Orgellandschaft. In den oberen zwei Dritteln des Landstrichs liegen die Kirchen weiter verstreut auseinander."
Die meisten pommerschen Orgeln stammen aus dem 19. Jahrhundert, der Zeit der Romantik. Laut Stefan Zeitz, Orgelfachberater in der Nordkirche, haben drei große Orgelbauer die Landschaft geprägt. Die bekannteste davon sei die Firma Buchholz aus Berlin. In Stettin baute die Firma Grüneberg, die bis ins Baltikum exportierte, und in Stralsund saß der Orgelbauer Mehmel. "Pommern zeigt eine einzigartige Dichte historischer Orgeln innerhalb der Nordkirche", sagte Zeitz. "Das ist ein Erbe, das wir zusammen bewahren wollen."
Info:
Die pommersche Orgel-Landkarte kostet drei Euro und ist erhältlich bei der Stadtinformation Greifswald am Markt, dem Orgelmuseum Malchow sowie im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreisamt in Greifswald.