Neuer Leiter des Kirchenkreisverbands

Im Einsatz für die Hamburger Seelsorger

Ralf Brinkmann ist der neue Leiter des Kirchenkreisverbands
Ralf Brinkmann ist der neue Leiter des Kirchenkreisverbands© Privat

15. Juni 2015 von Timo Teggatz

Hamburg. Welche Aufgaben hat eigentlich der Leiter des Kirchenkreisverbands Hamburg? Zur Einführung in sein neues Amt gibt Ralf Brinkmann Auskunft.

Ralf Brinkmann macht zurzeit eine „Tournee“ durch Hamburgs Kliniken: Der Pastor ist neuer Leiter des evangelisch-lutherischen Kirchenkreisverbandes und damit  unter anderem zuständig für die Krankenhausseelsorge im Großraum Hamburg. Am morgigen Dienstag, 16. Juni, wird er bei einem Gottesdienst in St. Petri in sein Amt eingeführt (18 Uhr).

Sie waren in den letzten Wochen in vielen Hamburger Krankenhäusern, um die Seelsorger zu begleiten. Gab es etwas, das Sie besonders berührt hat?

Ralf Brinkmann: Besonders berührt hat mich mein allererster Besuch. Der war im Universitätsklinikum Eppendorf. Dort haben die Seelsorger riesige Wege zurückzulegen und schaffen es trotzdem, Präsenz zu zeigen und geistliche Impulse zu geben. Im „Raum der Stille“ haben wir spontan gemeinsam gesungen und das Vaterunser gebetet. Eindrücklich war auch der Besuch in dem ganz kleinen Krankenhaus Groß-Sand. Dort kennt sich jeder, es ist wie in einer großen Familie, und unsere Seelsorger sind tatsächlich wie die Seele mittendrin. Tatsächlich möchte ich jeden einzelnen der über 30 Krankenhausseelsorger vor Ort treffen, um zu erfahren, wie er oder sie sich dort fühlt und wirkt und wie die Arbeitsbedingungen sind. Grundsätzlich bin ich echt davon  beeindruckt, wie gut vernetzt und wie anerkannt die Seelsorger  sind. Beim Gang durch die Station werden sie überall angesprochen: von Patienten, aber auch vom Personal.

Vor welchen Herausforderungen steht die Krankenhausseelsorge derzeit?

Früher waren Krankenhausseelsorger in erster Linie für Patienten da – das hat sich in den letzten 20 Jahren sehr gewandelt. Im Zuge der Verwirtschaftlichung der Kliniken stehen Pflegekräfte und Ärzte unter zunehmend hohem Druck. Auch sie brauchen Seelsorge und Begleitung. Das ist eine große Herausforderung.

Warum wird die Kranken­hausseelsorge in Hamburg vom Kirchenkreisverband organisiert? Und nicht von den beiden Kirchenkreisen?

Gegründet wurde der Verband 1991 von den damaligen sechs Hamburger Kirchenkreisen, seit der Fusion gibt es ja nur noch zwei. Das Problem war damals: Einige der sechs Kirchenkreise hatten weitaus mehr Krankenhäuser als andere – und damit auch mehr Seelsorger, die finanziert werden mussten. Doch die Patienten kamen eher aus anderen Kirchenkreisen. Um die Kosten gemeinsam zu tragen, hat man die Krankenhausseelsorge zentral zusammengelegt. Seitdem bilden die über 30 Seelsorger einen Konvent und können sich austauschen. Das ist ein großer Vorteil. Außerdem achtet der Verband darauf, dass Pastoren Zusatzqualifikationen wie zum Beispiel eine Klinische Seelsorger-Ausbildung haben, bevor sie an einer Klinik tätig werden können. Bei der Entwicklung dieser Qualitätsstandards ist Hamburg bundesweit federführend gewesen.

In welchem Verhältnis steht der Verband zu den beiden Kirchenkreisen, auch was die Finanzierung betrifft?

Aufgabe des Verbands ist, gesamtstädtische Aufgaben für die Kirchenkreise wahrzunehmen. Daher lautet unser Slogan auch „Gemeinsam für die Menschen in der Stadt“. Dabei werden einige Bereiche, etwa die Krankenhaus- und die Aids-Seelsorge vom Verband selbst getätigt. Andere Bereiche werden von uns finanziert, die Arbeit machen aber die Kirchenkreise. So ist es bei der gesamtstädtischen kirchlichen Öffentlichkeitsarbeit. Dazu zählen etwa „<link http: www.kirche-hamburg.de link-extern>kirche-hamburg.de“, „Himmel und Elbe“ und die „Nacht der Kirchen“. Finanziert wird der Verband aus Kirchensteuer-Einnahmen. Es wird ein Schlüssel errechnet, nach dem jeder Kirchenkreis prozentual von seinen Kirchensteuerzuweisungen Mittel in den  Verband einbringt.

Haben Sie neben Ihrer neuen Aufgabe noch Zeit für Ihr Privatleben?

Einen Tag nehme ich mir grundsätzlich frei: Der Sonnabend ist für mich der siebte Tag, an dem ich ruhen soll, wie es so schön in der Bibel heißt. Und der erste Termin, den ich sofort in meinem Dienst-Kalender geblockt habe, ist der Dienstagabend: Eine Stunde singe ich Gregorianik in der Schola. Auch wenn der „Akku leer ist“ – nach dieser Stunde fühle ich mich wie neu. Außerdem sind wir im Mariendom bei Professor Lauer, da ist mir das Mitsingen auch ein ökumenisches Anliegen. Auch die Arbeit an meinen Fremdsprachen ist mir wichtig. Hebräisch etwa spreche ich jede Woche mit einem israelischen Freund über Skype. Das hält fit!

Info

Arbeitsbereiche des evangelisch-lutherischen Kirchenkreisverbandes sind das Zentrum Klinische Seelsorge-Ausbildung, die Aids-Seelsorge, die Arbeitsstelle Ethik im Gesundheitswesen, das Amt für Kirchenmusik, die Prädikantenbegleitung und die gesamt­städtische kirchliche Öffentlichkeitsarbeit.

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