Im Norden leuchten die Friedenslichter aus Bethlehem
12. Dezember 2014
Hamburg/Kiel. Kleines Licht, große Wirkung: Pfadfinder bringen Friedenslichter am Sonntag in viele Gemeinden nach Hamburg und Schleswig-Holstein. Das Licht kommt aus Bethlehem – per Nachtzug.
Norddeutsche Pfadfinder werden am 3. Advent wieder das Friedenslicht aus Bethlehem nach Hamburg und Schleswig-Holstein bringen. Das in der Geburtsgrotte Jesu entzündete Licht wird zunächst nach Wien gebracht und dort von Pfadfinderdelegationen aus europäischen Ländern abgeholt. Es soll um 12.53 Uhr den Hamburger Hauptbahnhof erreichen – nach einer Fahrt im Nachtzug. Die zentrale Friedensfeier findet dann um 16 Uhr in der evangelischen Christuskirche Eimsbüttel statt. Von dort wird es auf andere Gemeinden verteilt. So werden Pfadfinder es am Montag (15. Dezember) um 17.15 Uhr zum "Anderen Advent" in die Hauptkirche St. Petri (Mönckebergstraße) bringen.
Am Hauptbahnhof von Kiel kommt das Licht am Sonntag, 14. Dezember um 14.36 Uhr an. Von dort wird es mit einem Fackelzug zur St. Nikolaikirche gebracht. Auch in Neumünster und Lübeck gibt es Aussendungsgottesdienste. Von dort wird es weitergegeben an viele Kirchen und Einrichtungen in Schleswig-Holstein, wo es ab dem 24. Dezember bis zum 6. Januar brennen wird.
Nach Mecklenburg-Vorpommern gelangt das Licht über Güstrow. Das Licht für die Aktion unter dem Motto "Friede sei mit dir - Shalom - Salam" wird am dritten Advent (14. Dezember) zu einem zentralen Aussendungsgottesdienst (17 Uhr) im Güstrower Dom erwartet.
Jubiläum für die Lichter
"Vor 20 Jahren habe ich mit einer kleinen Laterne angefangen und das Licht mitgenommen nach Friedrichsort in unsere Kirche“, erinnert sich Thorsten Zenk, der die Friedenslicht-Aktion in Nordelbien mitbegründet hat und Friedenslicht-Beauftragter des VCP (Verband christlicher Pfadfinder) für Schleswig-Holstein ist. Schnell verbreitete sich die Aktion im Norden: Schon im folgenden Jahr wurde das Licht von der Klosterkirche aus in mehrere Gemeinden gebracht.
„Es ist ein Symbol für den immerwährenden Wunsch nach Frieden“, erklärt Zenk. Gerade in einer Zeit, in der Hass und Gewalt zwischen Menschen traurig mache. „Die Aktion soll dazu anregen, sich friedlich auszutauschen. Und daraus sind auch schon gute Dinge entstanden.“
Woher die Tradition stammt
In diesem Jahr steht die Aktion unter dem Motto "Friede sei mit dir - Shalom - Salam". In mehr als 100 Städten in Deutschland wird das Licht bis zum Heiligen Abend in Gottesdiensten weitergegeben. Dabei werden auch Alten- und Pflegeheime, Gefängnisse oder Krankenhäuser berücksichtigt. Das Friedenslicht aus Bethlehem wird als Zeichen für Solidarität und Gemeinschaft seit über 25 Jahren vom Österreichischen Rundfunk (ORF) in der Geburtsgrotte Jesu Christi im palästinensischen Bethlehem entzündet und zunächst nach Wien gebracht.
