Internationaler Frauentag: Tatsächliche Gleichberechtigung im Fokus
06. März 2015
Der Internationale Frauentag (International Women's Day) wird weltweit von Frauenorganisationen am 8. März 2015 begangen. Seine Wurzeln liegen in der Zeit kurz vor dem Ersten Weltkrieg im Kampf um die Gleichberechtigung und das Frauenwahlrecht. Der erste internationale Frauentag wurde am 19. März 1911 in Deutschland, Dänemark, Österreich-Ungarn und der Schweiz gefeiert. Der 8. März ist seit 1921 das festgelegte Datum des Internationalen Frauentages.
Stephanie Meins und Thomas Schollas, Beauftragte für Geschlechtergerechtigkeit in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), bemerken zu diesem Anlass: "Solange wir einen Frauentag feiern müssen, wird deutlich, dass Gleichberechtigung noch nicht erreicht ist. Tatsächliche Gleichberechtigung ist das Ziel. Der ‚Internationale Frauentag‘ mahnt uns an, an der Gleichberechtigung immer weiter zu arbeiten." Dass die Gleichberechtigung auch in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) nicht in allen Bereichen erreicht sei, belegen die Zahlen des ‚Atlas zur Gleichstellung von Frauen und Männern in der evangelischen Kirche in Deutschland‘ (EKD), dessen Vorabdruck auf der vergangenen Herbstsynode der EKD präsentiert und diskutiert wurde, so Meins und Schollas. „Der Männeranteil in der Nordkirche liegt bei Synoden auf Landes- und Bundesebene bei 65 Prozent, der Frauenanteil bei 35 Prozent.“
Der Atlas, der jetzt aktuell erschienen ist, gibt einen schnellen Überblick über die Geschlechterverteilung in 24 kirchlichen Bereichen wie dem Ehrenamt, den Mitarbeitenden in Kirche und Diakonie oder Leitungsämtern und -gremien. Vor allem im Bereich der Leitung sind Frauen deutlich unterrepräsentiert. So sind beispielsweise in der Landessynode der Nordkirche lediglich 35 Prozent der Mitglieder Frauen. Erarbeitet wurde die rund 60-seitige Broschüre vom Studienzentrum der EKD für Genderfragen in Kooperation mit der Konferenz der Frauen- und Gleichstellungsreferate in den Gliedkirchen. Er kann über das Studienzentrum bezogen werden und steht auch als Download zur Verfügung.
Weitere Informationen:
<link http: www.ekd.de download gleichstellungsatlas.pdf link-extern>www.ekd.de/download/Gleichstellungsatlas.pdf