Karfreitag

Interreligiöse Kreuzweg-Andacht in St. Georg

Die mittelalterliche Kreuzigungsgruppe vor der St. Georgskirche in Hamburg.
Die mittelalterliche Kreuzigungsgruppe vor der St. Georgskirche in Hamburg.© Simone Viere, AfÖ

27. März 2013 von Simone Viere

Hamburg. Christen und Muslime im Hamburger Stadtteil St. Georg wollen am Karfreitag (29. März, 14 Uhr) gemeinsam beten. "Weint nicht über mich, weint über euch selbst!" lautet der Titel der diesjährigen Andacht, die bereits zum siebten Mal stattfindet. Beteiligt sind die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde St. Georg-Borgfelde, die katholische Domgemeinde, die African Christian Church und die Centrum Moschee.

Dass sich Christen und Muslime am Sterbetag Jesu unter dem Zeichen des Kreuzes versammeln und beten, ist den Angaben zufolge bundesweit einmalig. Treffpunkt ist die mittelalterliche Kreuzigungsgruppe vor der St. Georgskirche am Hauptbahnhof. Im Anschluss an das gemeinsame Gebet wird in der Kirche die Markus-Passion von Marco Giuseppe Peranda (1625-1675) aufgeführt. Unter der Leitung von Ingo Müller musizieren Christian Gottschalk (Tenor, Evangelist), Joachim Gebhardt (Bass, Jesus) und das Vokalensemble St. Georg.

Karfreitag - das Kreuz als Symbol für Mitgefühl und die Erlösung vom Tod

Karfreitag erinnern Christen an das Leiden und Sterben Jesu am Kreuz. Nach christlichem Verständnis leidet Gott in Gestalt des unschuldig gekreuzigten Jesus gemeinsam mit seiner gequälten Schöpfung. Der Karfreitag ist damit zugleich die Antwort des Christentums auf das Böse in der Welt. Das Christentum wurde so zur Religion des Kreuzes und das Kreuz Symbol für Mitgefühl und die Erlösung vom Tod.

Die Kreuzigung war die grausamste Hinrichtungsart der damaligen Zeit. Theologen warnen daher davor, die "harten Fakten" von Kreuz und Auferstehung als Ursprung des christlichen Glaubens zu verharmlosen. Die von Jesus von Nazareth ausgehende Bewegung schien mit seinem gewaltsamen Ende zunächst abgeschlossen. Nach der Kreuzigung und der von den Jüngern bezeugten Auferstehung Christi an Ostern nahm das Christentum jedoch erst seinen Anfang.

Kreuzigung grausamste Hinrichtungsart  - "Harte Fakten" nicht verharmlosen 

Zwar steht der Karfreitag ganz im Zeichen der Trauer. Für Christen ist das Kreuz aber auch ein Zeichen des Heils. Jesus Christus habe mit seinem Sühneopfer "unsern Leib und unsere Seele von der ewigen Verdammnis" erlöst, formuliert zum Beispiel der protestantische Heidelberger Katechismus von 1563. Theologen betonen, dass sich solche Aussagen allerdings nur im Zusammenhang des Mysteriums von Leiden, Tod und der Auferstehung Jesu Christi von den Toten an Ostern verstehen lassen.

Alle christlichen Konfessionen sind sich heute einig: Im Leben und Sterben Jesu ist "Gott selbst zur Welt gekommen". Das Kreuz symbolisiert damit auch die Zuwendung Gottes zu den Ärmsten und Schwächsten. Karfreitag leitet sich ab vom althochdeutschen "Kara" für Klage und Trauer. In den meisten Gemeinden schweigen die Glocken zu den Gottesdiensten. Manchmal ist der Altar schwarz verhängt. Taufen oder Trauungen finden nicht statt.

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