Predigt zum Auftakt der Klimawoche

Journalist Alt: "Wir sind im Dritten Weltkrieg gegen die Natur"

Franz Alt plädiert für ein Umdenken in Sachen Umweltschutz (Archivfoto)
Franz Alt plädiert für ein Umdenken in Sachen Umweltschutz (Archivfoto)© epd / Ralf Maro

24. August 2014 von Timo Teggatz

Hamburg. Die Zerstörung der Natur sei eine Katastrophe für den Planeten, kritisiert der TV-Journalist Franz Alt. Seine gute Nachricht: Noch sei es nicht zu spät. Alt sprach zum Auftakt der Klimawoche in St.Petri.

Die Menschheit befindet sich nach Ansicht des Publizisten Franz Alt "mitten in einem Dritten Weltkrieg gegen die Natur". Das Ausmaß der Zerstörung sei "eine Katastrophe für den Planeten", sagte er am Sonntag zum Auftakt der Hamburger Klimawoche in der Hauptkirche St. Petri. Der Fernsehjournalist hielt die Gastpredigt beim Eröffnungsgottesdienst der Klimawoche. Das entschiedene "Nein" zu Atom- und Kohlestrom und ein noch stärkerer Ausbau der erneuerbaren Energien sei zu einer "Überlebensfrage der Spezies Mensch" geworden, sagte der 76-Jährige.

Die Sonne liefere das 15.000-fache der Energiemenge, die weltweit gebraucht werde, sagte Alt weiter. Hinzu komme die Windenergie, und beides seien "Geschenke des Himmels". Jeder Mensch könne heutzutage wissen, dass der Klimaschutz "das vordringlichste Problem überhaupt" sei - dennoch würden Millionen Tonnen Treibhausgase weiter in die Luft geblasen. "Das ist Evolution rückwärts", sagte der langjährige TV-Journalist und Buchautor.

Alt: Wir sollten nicht zur Gattung "homo Dummkopf" werden

"Noch haben wir alle Möglichkeiten, die Dinge intelligenter zu machen", sagte Alt. Es gelte, sich daran zu erinnern, zur Gattung "homo sapiens" zu gehören, nicht zur Gattung "homo Dummkopf". Christen könnten dabei helfen, wenn sie sich an Jesus von Nazareth ein Beispiel nähmen. Der sei "zum Glück kein Theologe, sondern ein Naturbeobachter" gewesen, sagte Alt, der bereits 1999 das Buch "Der ökologische Jesus" veröffentlichte.

Nicht alle Umweltschützer müssten brave Christen werden, aber gut wäre, wenn alle Christen Umweltschützer seien. "Das Brett vorm Kopf muss weg, damit der Heilige Geist landen kann", sagte Alt. In diesem Sinn wünsche er sich "eine Lust auf Zukunft, für unsere Kinder und Enkel".

Konzert zur Klimawoche in der Hauptkirche St. Petri

Zur Hamburger Klimawoche wollen bis zum 30. August mehr als 50 Akteure, Initiativen und Gruppen rund um die Europapassage nachhaltige Ideen zum Klimaschutz präsentieren. Über aktuelle Klimathemen informieren die Klimaforscher Mojib Latif, Hermann Held und Claudia Schmitt. Schirmherren sind die Schüler Felix Finkbeiner, UN-Kinderbotschafter für Klimagerechtigkeit und Gründer von "Plant For The Planet", und seine Hamburger Team-Kollegin Jule Schnakenberg.

Einer der Höhepunkt ist das "Klima-Konzert" am Montag (25. August) in der Hauptkirche St. Petri (Mönckebergstraße). Ab 20 Uhr erklingen Werke von Bach, Britten, Morricone und Vivaldi, in denen die Komponisten sich mit den Naturgewalten auseinandergesetzt haben. Dazu zählen unter anderem der Regen in der "Sinfonia" von Johann Sebastian Bach (BWV 18), die lebensspendende Sonne und der Katastrophenlenker Phaeton in Benjamin Brittens "Metamorphosen" oder die "Vier Jahreszeiten" von Antonio Vivaldi.

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