Denkmalschutz

Jüdischer Friedhof Altona unter Nominierungen zum Welterbe

Der knapp 1,9 Hektar große Jüdische Friedhof Altona ist der älteste jüdische Friedhof im heutigen Hamburg und der älteste portugiesisch-jüdische Friedhof in Nordeuropa. Er steht seit 1960 unter Denkmalschutz.
Der knapp 1,9 Hektar große Jüdische Friedhof Altona ist der älteste jüdische Friedhof im heutigen Hamburg und der älteste portugiesisch-jüdische Friedhof in Nordeuropa. Er steht seit 1960 unter Denkmalschutz. © Stephan Wallocha

18. Juni 2014 von Simone Viere

Hamburg/Berlin. Die Kultusministerkonferenz hat den Jüdischen Friedhof Altona als eins von sieben deutschen Projekten in die Liste für künftige Nominierungen zum UNESCO-Kultur- und Naturerber ausgewählt. Dieses Kulturgut erfülle das entscheidende Kriterium des außergewöhnlichen universellen Wertes, teilte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK) Sylvia Löhrmann (Grüne) mit.

Weitere Projekte sind die Höhlen der ältesten Eiszeitkunst in der Schwäbischen Alb, die Brunnenkunst in Augsburg, die Künstlerkolonie Mathildenhöhe in Darmstadt, die Städte Speyer, Worms und Mainz, die Alte Synagoge und Mikwe in Erfurt sowie alpine und voralpine Wiesen- und Moorlandschaften im bayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Zudem fielen die Projekte nicht in die Kategorie jener Kulturstätten, die nach Einschätzung der UNESCO auf der Welterbeliste bereits überrepräsentiert sind und damit geringere Aussichten auf Aufnahme hätten, fügte die KMK-Präsidentin hinzu.

In der Begründung wurde besonders der sephardische Teil des Friedhofs als "weltweit wichtiges kulturelles Zeugnis sephardischer Geschichte" gewürdigt. Als Sepharden werden Juden bezeichnet, die von der iberischen Halbinsel geflohen sind. Der gesamte Friedhof wurde "hinsichtlich der wichtigen Verbindungen zu bedeutenden Gelehrten" anerkannt. Mit der Aufnahme in die Liste für eine UNESCO Welterbe-Kandidatur sei "ein weiterer Schritt der Anerkennung des außergewöhnlichen universellen Wertes dieses historischen Zeugnisses gelungen", sagte Hamburgs Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos).

Auch der Grabstein von Heinrich Heines Vater wurde kürzlich hier entdeckt

Der knapp 1,9 Hektar große Jüdische Friedhof Altona ist der älteste jüdische Friedhof im heutigen Hamburg und der älteste portugiesisch-jüdische Friedhof in Nordeuropa. Er steht seit 1960 unter Denkmalschutz. Komplett oder in Fragmenten erhalten sind über 6.000 deutsche und 1.600 portugiesische Steine. Im Frühjahr war der Grabstein des Tuchhändlers Samson Heine (1764-1829), Vater des Dichters Heinrich Heine, dort wiederentdeckt worden. 

Deutschland gehört nach KMK-Angaben mit 38 Welterbestätten zu den fünf Staaten mit den meisten Eintragungen auf der Welterbeliste mit derzeit insgesamt 981 Stätten in 160 Staaten.

 

Info

Die <link http: www.denkmalstiftung.de link-extern>Stiftung Denkmalpflege Hamburg lädt im Sommer jeden Sonntag um 12 Uhr zu <link http: www.denkmalstiftung.de link-extern>Führungen über den Jüdischen Friedhof ein.

Nächster Termin: Sonntag, 22. Juni
Treffpunkt: Eduard Duckesz-Haus, Königstraße 10a
Eintritt: 5 Euro, keine Anmeldung erforderlich

Veranstaltungen
Orte
  • Orte
  • Flensburg
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Flensburg-St. Johannis
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Gertrud zu Flensburg
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Marien zu Flensburg
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Michael in Flensburg
    • Ev.-Luth. St. Nikolai-Kirchengemeinde Flensburg
    • Ev.-Luth. St. Petrigemeinde in Flensburg
  • Hamburg
    • Hauptkirche St. Jacobi
    • Hauptkirche St. Katharinen
    • Hauptkirche St. Michaelis
    • Hauptkirche St. Nikolai
    • Hauptkirche St. Petri
  • Greifswald
    • Ev. Bugenhagengemeinde Greifswald Wieck-Eldena
    • Ev. Christus-Kirchengemeinde Greifswald
    • Ev. Johannes-Kirchengemeinde Greifswald
    • Ev. Kirchengemeinde St. Jacobi Greifswald
    • Ev. Kirchengemeinde St. Marien Greifswald
    • Ev. Kirchengemeinde St. Nikolai Greifswald
  • Kiel
  • Lübeck
    • Dom zu Lübeck
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Aegidien zu Lübeck
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Jakobi Lübeck
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Marien in Lübeck
    • St. Petri zu Lübeck
  • Rostock
    • Ev.-Luth. Innenstadtgemeinde Rostock
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rostock Heiligen Geist
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rostock-Evershagen
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rostock-Lütten Klein
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Johannis Rostock
    • Ev.-Luth. Luther-St.-Andreas-Gemeinde Rostock
    • Kirche Warnemünde
  • Schleswig
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Schleswig
  • Schwerin
    • Ev.-Luth. Domgemeinde Schwerin
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Nikolai Schwerin
    • Ev.-Luth. Petrusgemeinde Schwerin
    • Ev.-Luth. Schloßkirchengemeinde Schwerin

Personen und Institutionen finden

EKD Info-Service

0800 5040 602

Montag bis Freitag von 9-18 Uhr kostenlos erreichbar - außer an bundesweiten Feiertagen

Sexualisierte Gewalt

0800 0220099

Unabhängige Ansprechstelle für Betroffene von sexualisierter Gewalt in der Nordkirche.
Montags 9-11 Uhr und mittwochs 15-17 Uhr. Mehr unter kirche-gegen-sexualisierte-gewalt.de

Telefonseelsorge

0800 1110 111

0800 1110 222

Kostenfrei, bundesweit, täglich, rund um die Uhr. Online telefonseelsorge.de

Zum Anfang der Seite