Seelsorge

KDA-Sorgentelefon: Wo der Landwirt in Not Hilfe findet

Die Hotline der KDA berät Landwirte am Telefon
Die Hotline der KDA berät Landwirte am Telefon© epd / Werner Krüper

09. September 2014 von Petra Döllefeld

Kiel. Sie helfen, wenn Bauern Probleme haben: Der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt (KDA) betreibt ein Sorgentelefon für Landwirte und ihre Familien. Die Themen am Telefon sind vielfältig, manchmal rufen sogar verzweifelte Landwirte auf Brautschau an.

Überforderung, Hofaufgabe, Familienkonflikte – es gibt viele Dinge, die den „Mikrokosmos“ landwirtschaftliche Familie belasten können. Speziell für sie gibt es in Schleswig-Holstein seit nunmehr 20 Jahren ein Sorgentelefon beim Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt (KDA). Es wurde im Oktober 1994 in Zusammenarbeit mit der Sozioökonomischen Beratung der Landwirtschaftskammer ins Leben gerufen. Einer, der hilft,  wenn der „Hofsegen“ schiefhängt, ist Peter Hendrikson.

 

„Landwirte leben schon ein bisschen in ihrer eigenen Welt“, sagt Hendrikson. „Oft herrscht noch eine Art Clan-System. Der Zusammenhalt ist sehr wichtig.“ Der 67-Jährige hat selbst fast 20 Jahre lang einen Biobetrieb bei Lütjenburg bewirtschaftet und weiß, wovon er spricht. Und auch die anderen vier Berater am Sorgentelefon des KDA haben einen landwirtschaftlichen Hintergrund. „Wenn sie merken, dass ich mich auskenne mit den Gepflogenheiten in der Landwirtschaft, hilft ihnen das, Vertrauen zu fassen“, sagt der frühere Landwirt, der unter anderem eine Mediationsausbildung absolviert hat.

Einige Probleme lassen sich am Telefon nicht lösen

Manchmal kann Hendrikson am Telefon nicht mehr weiterhelfen. „Manche wollen sich einfach mal Luft verschaffen.“ Manchen verweist er an andere Hilfsangebote, etwa wenn es um juristische Fragen geht. Etwa einmal pro Monat fahren Hendrikson und seine Kollegen zu Familien auf den Hof.  „Wenn es persönlich wird, brauchen viele ihre vertraute Umgebung“, erklärt er. Bis zu zehn Betriebe berät das Team pro Jahr.

Um Überlastung, um Betriebsstrukturen oder partnerschaftliche Probleme geht es zum Beispiel in den Gesprächen, die Hendrikson und seine Kollegen führen. Vor allem auf Familienberatung haben sich die Helfer am Sorgentelefon mittlerweile spezialisiert. Denn auch wenn viele Anrufer zunächst mit einer Sachfrage beginnen, geht es häufig um anderes. „Sagen Sie mal, stimmt das eigentlich, dass die Preise für Getreide zurzeit so schlecht sind“, fragt da zum Beispiel ein älterer Landwirt, der den Hof an seinen Sohn übergeben hat. Und im weiteren Verlauf stellt sich heraus, dass er seinem Sohn misstraut.

Wenn Vater und Sohn sich streiten

„Eines der häufigsten Themen sind Generationskonflikte“, berichtet Hendrikson. Da gehen etwa die Vorstellungen des Vaters und die des Sohnes auseinander, wie der Hof zu führen sei. Auch die Sorge der älteren Generation um ihr Auskommen ist Thema in den Telefonaten. „Die ältere Generation hängt häufig vom wirtschaftliche  Erfolg der jüngeren ab“, erklärt Hendrikson. Denn ein Teil des Einkommens aus der Hofbewirtschaftung geht seit jeher als „Altenteil“ an die Eltern. „Das Einkommen reicht heute aber tendenziell nur für eine Familie aus.“

Vor allem für die jüngere Generation ist außerdem die enge Verknüpfung von Familienleben und Broterwerb auf dem Hof eine Herausforderung. „Erst recht, wenn dann auch noch alle unter einem Dach wohnen, kann ein Konflikt schnell groß werden.“

Aber auch Heiratsannoncen hat Hendrikson am Telefon schon mit jungen Landwirten durchgesprochen, die auf der Suche nach einer Frau waren. Er hilft eben, wo er kann.

 

Das Sorgentelefon ist unter 0431/55779450 (Anrufbeantworter) oder per E-Mail unter <link link-mail>sorgentelefon-online@web.de zu erreichen.

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