Kirchen und CDU für Gottesbezug in Landesverfassung
11. Februar 2014
Kiel. Die Kirchen und Schleswig-Holsteins CDU haben sich für einen Gottesbezug in der neuen Landesverfassung ausgesprochen, die noch in diesem Jahr fertig werden soll. Er begrüße die entsprechende Initiative von Parlamentariern unterschiedlicher Fraktionen, sagte der evangelische Bischofsvertreter für Schleswig und Holstein, Gothart Magaard. Der kirchenpolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Kieler Landtag, Daniel Günther, verwies auf das Grundgesetz als Vorbild. Hier gebe es die Formulierung "im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen".
Einem Bericht der "Lübecker Nachrichten" (Ausgabe 11. Februar) zufolge sei die nötige Zweidrittelmehrheit für einen Gottesbezug im Vorwort nicht absehbar. So seien FDP, Piraten und SSW fast geschlossen dagegen, SPD und Grüne gespalten. Der katholische Hamburger Erzbischof Werner Thissen forderte in dem Zeitungsbericht die Parlamentarier auf, sich am Grundgesetz zu orientieren. Der Gottesbezug in der Präambel drücke aus, "dass alles, was wir tun, nicht nur auf menschlichem Wissen, Können, Wollen beruht".
Auch Fatih Mutlu, Vorsitzender der islamischen Religionsgemeinschaft in Schleswig-Holstein (Schura), sprach sich für den Gottesbezug aus. "Es gibt nur einen Gott." Und an den würden bis zu 80 Prozent der Menschen im Land glauben. Magaard verwies auf die erste muslimische Ministerin in Deutschland, Aygul Özkan. Die CDU-Politikerin türkischer Abstammung war von 2010 bis 2013 Ministerin für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration in Niedersachsen. Sie habe in ihrem Amtseid bewusst den Gottesbezug mit genannt.