Synode

Kirchenbasis soll bei Klima-Finanzen mitreden

Die Synode diskutierte über das Klimaschutzgesetz
Die Synode diskutierte über das Klimaschutzgesetz© Julia Reiss

26. September 2014 von Timo Teggatz

Beim Klimaschutz in der Nordkirche soll die Basis mitreden. Das hat die Synode beschlossen. Kritik gab es an der zentralen Einrichtung eines Fonds, doch an ihrem großen Klimaziel hält die Kirche fest.

Lübeck-Travemünde. Die in der Nordkirche umstrittenen Finanzfragen beim Klimaschutz sollen in den 13 Kirchenkreisen mit ihren 1.045 Kirchengemeinden intensiv beraten werden. Das hat die Synode am Freitagabend beschlossen. Die endgültige Beschlussfassung des entsprechenden Gesetzes könnte im September 2015 nach dem Beratungsprozess in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern stattfinden.

Der Gesetzestext sieht einen Vorwegabzug von der Kirchensteuer in Höhe von 0,6 Prozent pro Jahr vor. Das wären bis zum Jahr 2050 insgesamt 96,5 Millionen Euro. Bis dahin will die Kirche klimaneutral sein. Bei dem Vorhaben, das Thema zunächst an der Basis beraten zu lassen, wurden unter anderem verfassungsrechtliche Bedenken aus dem Rechtsausschuss der Synode sowie den Kirchenkreisen Dithmarschen und Rendsburg-Eckernförde berücksichtigt.

Was passiert mit dem Klima-Fonds?

Dabei geht es nicht um die Höhe des Vorwegabzuges - der ist nicht umstritten. Doch es wurde kritisiert, dass die Landeskirche nach der ursprünglichen Gesetzesvorlage einen Fonds zentral einrichten würde. Die Verantwortung für konkrete Klimaschutzmaßnahmen liege aber bei den Gemeinden und Kirchenkreisen mit ihren Immobilien. Die Kirchenleitung wurde beauftragt, eine veränderte Gesetzesvorlage vorzulegen.

Landesbischof Gerhard Ulrich und Synodenpräses Andreas Tietze verwiesen auf den basisdemokratischen Aufbau der Kirche. Der Beteiligungsprozess ändere nichts am Ziel, die Kirche bis 2050 klimaneutral zu gestalten, betonten sie vor der Presse. Ulrich: "Noch haben wir die Chance, unser Ziel zu erreichen." Er verwies auf Beispiele wie den Bündeleinkauf von alternativ erzeugtem Strom oder bereits getätigte Investitionen in Solaranlagen auf Kirchendächern. Viele Gemeinden hätten sich längst auf den Weg gemacht. Diese Projekte laufen weiter. Nach Expertenberechnungen muss die Kirche bis 2050 rund 450 Millionen Euro investieren, um klimaneutral zu werden.

Der Potsdamer Klimaforscher Anders Levermann verwies darauf, dass die globale Erwärmung um zwei Grad bis zum Jahr 2040 unvermeidbar sei. Jetzt ginge es darum, eine noch stärkere Erwärmung zu vermeiden. Dafür müssten jetzt schon die Voraussetzungen geschaffen werden. Es sei gut, dass die Kirche als gesellschaftlich wichtige Gruppe ihren Beitrag leiste.

Umweltminister lobt Engagement der Kirche

Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck würdigte das Engagement der Kirche für den Klimaschutz. Den Klimawandel zu stoppen bedeute auch, Kriege und Flüchtlingsströme zu bremsen, sagte der Grünen-Politiker vor dem Kirchenparlament.  "Wenn die Ressourcen knapp werden und Ernten verderben, entsteht Armut", so Habeck.  Und oft keimten dann auch ethnische Konflikte auf. "Das Ziel ist, Flüchtlingsströme beherrschbar zu halten - dieses Ziel scheint momentan aus den Fugen geraten zu sein", bedauerte Habeck.

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