Kirchenkreis Nordfriesland wird Mitglied im Bündnis "United4Rescue"
21. Mai 2020
Der Kirchenkreis Nordfriesland ist dem Bündnis "United4Rescue" beigetreten und unterstützt das Projekt mit Spenden und Kollekten. Anfang Dezember des vergangenen Jahres startete das Fundraising für die Beschaffung eines geeigneten Rettungsschiffes.
Bei der Versteigerung für die 60 Meter lange "Poseidon", einem Forschungsschiff des Helmholtz-Instituts in Kiel, bekam das Bündnis für 1,5 Millionen Euro den Zuschlag. Mittlerweile wurde das Schiff an die Seenotretter von "Sea-Watch" übergeben. Es befindet sich in einer Umbauphase,dennoch ist davon auszugehen, dass das Schiff in Kürze im Mittelmeer eingesetzt werden kann.
Humanitäre Katastrophe im Mittelmeer
Während der weltweiten Corona-Krise sei die Situation der Menschen, die in ihrer Verzweiflung auf kleinen Booten versuchen, das Mittelmeer zu überqueren, vielfach aus dem Bewusstsein verschwunden, heißt es in der Mitteilung des Kirchenkreises. Dabei habe sich an der humanitären Katastrophe im Mittelmeer nichts geändert: Über 15 900 Menschen sind seit 2014 im zentralen Mittelmeer ertrunken, 3 476 weitere im Westen und Osten. Die Südgrenze der EU ist damit die tödlichste Grenze der Welt.
Der Kirchenkreis Nordfriesland möchte dazu beitragen, ein Bewusstsein für die dramatische Situation der Menschen zu schaffen, die sich auf die gefährliche Reise über das Mittelmeer begeben. "Wir werden das Thema als Multiplikator auf der nächsten Synode einbringen und auch dort eine Kollekte für das Projekt sammeln", betont Propst Jessen-Thiesen.
Rückblick
"Man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt." Mit diesem Satz brachte die hannoversche Pastorin Sandra Bils im Juni letzten Jahres auf dem Kirchentag in Dortmund auf den Punkt, was viele der 22 Millionen evangelischen Christen in Deutschland denken. Tausende Kirchentagsbesucher unterschrieben die Resolution "Schickt ein Schiff" des EKD-Beauftragten für Migrations- und Flüchtlingsfragen. Im November wurde der Verein "Gemeinsam retten" gegründet, dem mittlerweile über 460 Organisationen beigetreten sind, unter ihnen auch die Nordkirche.
