Kirchentag in Hamburg

Kirsten Fehrs, die einladende Bischöfin

Für die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs hat der Kirchentag schon längst begonnen.
Für die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs hat der Kirchentag schon längst begonnen. © epd-bild / Jens Schulze

05. April 2013 von Simone Viere

Hamburg. Für Kirsten Fehrs hat der Kirchentag schon längst begonnen. Spätestens seit Eröffnung der Hamburger Geschäftsstelle Anfang 2012 mehrten sich ihre Termine vor und hinter den öffentlichen Kulissen des Christentreffens. Dabei ist das einladende "Willkommen" für die gastgebende Bischöfin in der Kirchentagsstadt Hamburg weit mehr als nur Freundlichkeit oder gar Pflicht: Die Herzlichkeit gehört zu ihrem Wesen. Sie mag Menschen, die Kultur und das gepflegte Gespräch - das ist immer zu spüren an der Art, wie sie spricht, predigt oder schreibt.

Die Bischöfin will einen der Eröffnungsgottesdienste in "Leichter Sprache" halten, die jeder versteht. Dazu gehören auch "betonte Pausen" zwischen den Sätzen, die das Gesagte umso eindringlicher zur Wirkung kommen lassen. Auf diese bewusst gesetzten Pausen freue sie sich schon jetzt, sagte Fehrs unlängst augenzwinkernd: Weil ihr Gottesdienst am Strandkai in der Hafencity vom NDR Fernsehen übertragen wird. Und Pausen seien im Fernsehen grundsätzlich etwas sehr Ungewöhnliches.

Fehrs: "Lebt oder kämpft nicht jeder in irgendeinem Sinn mit einer Behinderung?"

Fehrs ist seit November 2011 als Nachfolgerin von Maria Jepsen Bischöfin für Hamburg und Lübeck. Zuvor war sie fünf Jahre Hauptpastorin und Pröpstin an der Hamburger City-Kirche St. Jacobi. Ihre zentralen Anliegen sind der interreligiöse Dialog, der gemeinsame Religionsunterricht für alle im sogenannten Hamburger Modell und die Teilhabe aller Menschen am öffentlichen Leben - also das, was sich "Inklusion" nennt. Fein zugespitzt formuliert Fehrs dieses Thema direkter: "Lebt oder kämpft nicht jeder in irgendeinem Sinn mit einer Behinderung?"

Kirchentag, sagt Fehrs, verknüpfe die Wahrnehmung von Wirklichkeit mit der Suche nach Lebens-Sinn. Dazu gehören für sie vor allem Begegnungen von Kunst, Kultur und Religion. "Kunst soll wachrütteln und ist ein Motor für gesellschaftliche Diskurse und jede Menge Inspiration." Kunst und Religion seien dabei wie Schwestern: "Beide stellen gewohnte Perspektiven auf den Kopf und beide haben eine transzendente Dimension."

Faszinierend sei, dass Kultur und Kunst in einer Metropole wie Hamburg auch gesellschaftliche Akzente setzen. Das sei wichtig für das Zusammenleben so vieler Menschen und Religionen auf engstem Raum. So werde es zum Beispiel zum Thema "Engel" anlässlich der Paul Klee-Ausstellung in der Kunsthalle einen interreligiösen Austausch zwischen Juden, Christen und Muslimen auf dem Kirchentag geben.

Kirche ist für Fehrs der Ort "wo man mit Verstand Herzenssprache übt"

"Kulturschaffende haben ein feines Gespür dafür, dass unsere Gesellschaft mehr braucht als wortgewaltige, aber letztlich emotional flache Wertedebatten", so Fehrs. Vielmehr gehe es immer um existenzielle Fragen, um Tod, Liebe, Aufrichtigkeit und Würde. Oder, konkret übersetzt: "Wie wollen wir leben?" Zu dieser Frage gebe schon die Hamburger Kirchentagslosung "Soviel du brauchst" jede Menge Impulse und Provokationen.

Kirche ist für die Bischöfin "der Ort, wo man mit Verstand Herzenssprache übt". Und Kirchentag ist "Aufbruch an sich". Das werde man in Hamburg allein schon in den U-Bahnen sehen, in denen Tausende junge Leute schon am frühesten Morgen "für furchtbar gute Laune" sorgen. 

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