Klima und Luther werden Schwerpunkte der Nordkirche
25. Februar 2013
Travemünde. Klimagerechtigkeit und die Bedeutung Martin Luthers sollen Arbeitsschwerpunkte der evangelischen Nordkirche in den nächsten Jahren werden. Ehrgeiziges Ziel der Nordkirche sei es, bis zum Jahre 2050 CO2-frei zu werden, sagte Präses Andreas Tietze am Sonnabend zum Abschluss der Synode in Travemünde. Zuvor war der erste vollständige Haushalt der Nordkirche für 2013 einstimmig beschlossen worden.
Während ihrer dreitägigen Sitzung in Travemünde verbrauchte das Kirchenparlament einschließlich Anfahrt und Verpflegung 36 Tonnen CO2. Zum Ausgleich werden 838 Euro in einen Öko-Fonds eingezahlt, der Klimaprojekte in Entwicklungsländern fördert. Mehr als die Hälfte der 142 befragten Synodalen war mit dem Pkw nach Travemünde gekommen, 41 kamen als Mitfahrer, 29 mit der Bahn.
Synode hat in Travemünde 36 Tonnen CO2 verbraucht
Die Nordkirche bleibe schuldenfrei und habe sogar Rücklagen aufgebaut, sagte der Finanzexperte der Kirchenleitung, Martin Blöcher. Sie betragen allein auf der landeskirchlichen, überregionalen Ebene rund 90 Millionen Euro. Das Geld wird vor allem für bereits geplante Projekte der kommenden Jahre zurückgelegt. Dazu kommt noch ein Pensionsfonds, damit künftige Haushalte nicht mit Pensionslasten über Gebühr belastet werden.
Insgesamt nimmt die Nordkirche in diesem Jahr 462 Millionen Euro ein, davon sind 26 Millionen Euro Staatsleistungen und 7,8 Millionen Euro Ausgleichszahlungen von anderen Landeskirchen. Für 2012 galt ein siebenmonatiger Teil-Haushalt. Daher fehlen genaue Vergleichszahlen zum Vorjahr. Tendenziell geht die Nordkirche von leicht steigenden Einnahmen bis 2017 aus. Bei den politischen Parteien gebe es überwiegend Bestrebungen, Besserverdienende stärker zu besteuern, sagte der Finanzexperte der Synode, Michael Rapp. Dies würde auch der Kirche zugutekommen.
"Klima-Synode" im Februar 2014
Die Synode wählte einen Ausschuss, um die "Klima-Synode" im Februar 2014 vorzubereiten. Diskussionen, so Tietze, könnte es etwa um die Höhe der Strompreise und die Trägerschaft von Stromnetzen geben. Schließlich besitze die Nordkirche auch selbst viele Gebäude wie Kirchen, Gemeindehäuser und Kindertagesstätten mit entsprechendem Energiebedarf, sagte Landesbischof Gerhard Ulrich.
Reformationsjubiläum im Fokus
Weiterer Arbeitsschwerpunkt in den nächsten Jahren soll das Reformationsjubiläum 2017 und die Bedeutung Martin Luthers für die heutige Zeit sein. Dazu gehörten Fragen des Glaubens, der Bildung und der Gewissensbildung, erläuterte Tietze.