Konferenz zur Kinderkirche startet in Lübeck
23. Februar 2018
„Himmelsblicker – Kinderbeteiligung verändert Kirche“ heißt die Konferenz der Nordkirche, die zum ersten Mal alle Haupt- und Ehrenamtlichen am Sonnabend (24. Februar) im Dom zu Lübeck zusammenbringt, die in ihrer Arbeit mit den jüngsten Kirchenmitgliedern zu tun haben. Denn gerade sie sind es, die am meisten verändern können.
Davon ist die Hauptorganisatorin Raute Martinsen überzeugt. „Wenn sich Kinder in der Kirche beteiligen, können wir alle etwas davon lernen“, sagt die Pastorin mit dem Schwerpunkt Vernetzung der Arbeit mit Kindern in der Nordkirche. „Denn Kinder haben den Durchblick, um den Himmel zu verstehen.“ Nicht umsonst heißt es: "Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, dann könnt ihr nicht ins Reich Gottes kommen!“. Die Worte Jesu haben den Titel der Konferenz inspiriert: Himmelsblicker. Wie Schirmherrin Kirsten Fehrs in ihrem Grußwort darstellt, hat das etwas von Offenheit und Weitblick. Von Visionen. Und darum soll es auch auf der Konferenz gehen.
Wie können Kinder Kirche mitgestalten?
„Wir haben gemerkt, dass es in der Nordkirche ganz viele Akteure gibt, die mit Kindern arbeiten, aber dass die sich wenig untereinander kennen“, sagt Jugendpastor Tilman Lautzas (Jugendpfarramt der Nordkirche). Bildungseinrichtungen, Verbände, Initiativen und verschiedene Fach- und Arbeitsstellen sollen im Dom zusammengebracht werden. Aber es geht auch darum, die Arbeit zu würdigen und ein Thema in die Umsetzung zu bringen, über das derzeit viel geredet wird: Partizipation. Wie können Kinder Kirche mitgestalten und an Entscheidungsprozessen beteiligt werden?
Visionen, Träume und Assoziationsketten
Deswegen beginnt der Konferenztag nach der Begrüßung mit einer Visionsphase. „Dabei gibt es Anregungen zum Fantasieren und herauszufinden: ‚Was sagt mein inneres Kind?‘“, sagt Raute Martinsen. Die Besucher sollen dabei natürlich auch die Ideen der Kinder aus ihrem Umfeld einfließen lassen. An 14 verschiedenen Stationen geht es dreimal halbstündig um kreatives Schreiben, Träume und Assoziationsketten – kurzum um ein offenes Denken.
Argumente für sich sammeln
Zur Mittagszeit können die Teilnehmer sich untereinander besser kennenzulernen, um sich anschließend in einem kleinen interaktiven Theaterstück die Frage zu stellen: Was passiert, wenn wir die Arbeit einfach mal ganz anders, mal aus Kindersicht denken würden? „Es geht darum, Argumente für sich zu sammeln“, sagt Martinsen. „Wir wollen nicht, dass die Menschen denken, dass sie jetzt noch etwas extra machen müssen, sondern dass sie sich inspirieren lassen und mit etwas mitnehmen, das sie mit Freude umsetzen möchten.“ Dazu gibt es am Nachmittag weitere Workshops. „Mitbestimmen ohne Gremien“ oder „Bibelgeschichten mit Kindern live und partizipativ erleben“ sind da nur zwei von insgesamt 18 Themen.
Rund 200 Teilnehmer haben sich zur Konferenz angemeldet – weitere Besucher sind herzlich willkommen. „Durch die Größe soll die Arbeit mit Kindern Stärke und Stahlkraft erhalten“, sagt Lautzas. „Wir hoffen, dass das auch eine große Ermutigung ist.“
