Religionen

Landesbischof an Bord: "Seemannsmission ist ein Stück Zuhause"

© Nordkirche, Maren Warnecke

25. Oktober 2016 von Maren Warnecke

In den Hamburger Hafen sind im vergangenen Jahr rund 8.700 Seeschiffe eingelaufen. Um die Betreuung der internationalen und multireligiösen Besatzungen von Containerriesen und Kreuzfahrtdampfern kümmern sich die haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden der Seemannsmissionen. Nordkirchen-Landesbischof Gerhard Ulrich besuchte am Dienstag ihre Einrichtungen. Er zeigte sich beeindruckt vom Angebot: „Die Seeleute finden hier ein Stück Zuhause wieder. Heimat muss man nicht nur unter den Füßen haben, sondern zum Beispiel auch schmecken und mit allen Sinnen in Gemeinschaft erleben können.“

Startpunkt der Besuchstour war das Seemannsheim Krayenkamp am Hamburger Michel, bevor Landesbischof Ulrich gemeinsam mit Hafenkapitän Jörg Pollmann und Nordkirchen-Seemannspastor Matthias Ristau zu einer Barkassenfahrt durch den Hamburger Hafen aufbrach. Mit an Bord waren auch Maike Puchert, Leiterin des Bordbesuchsdienstes der Hamburger Seemannsmissionen, und Jan Oltmanns, Leiter des „Duckdalben“. Der Seemannsclub in Harburg besteht seit 30 Jahren und hat in dieser Zeit knapp 800.000 Besuche von Seeleuten aus aller Welt registriert. Das sind rund 100 täglich. Trägerin des „Duckdalben“ ist die Seemannsmission Harburg. Finanziert wird die Arbeit von der Hafenbehörde, der Nordkirche, aus der Reederabgabe und durch Spenden.

Rundum-Betreuung mit Bordbesuchen, Fahrdienst und Seemannsclubs

Neben dem Seemannsclub und der Seafarer’s Lounge für die Kreuzfahrerseeleute bieten die Hamburger Seemannsmissionen den Seeleuten auch Bordbesuche an. Ein Service, der angesichts immer kürzerer  Abfertigungszeiten im Hafen und stetig zunehmenden Arbeitsdrucks gern angenommen wird, erzählt „Duckdalben“-Leiter Jan Oltmanns. Zeitungen, Telefonkarten, Informationen über die Stadt und zu den Seemannsmissionen – alles seelsorgerliche Angebote, die Gerhard Ulrich überzeugen. „Wer nicht an Land gehen kann, braucht das Land an Bord.“

Landesbischof Ulrich: Eine Frage des Respekts vor jeder Kultur

Ein gutes Beispiel für interkulturelle Offenheit ist für den Landesbischof auch der „Raum der Stille“ im Seemannsclub, in dem die acht Weltreligionen berücksichtigt wurden. „Das ist auch eine Frage des Respekts vor jeder einzelnen Seele, vor jeder Kultur“, sagte Ulrich. „Vielfalt ist Reichtum, keine Bedrohung. Im Moment haben viele Menschen Angst, dass ihre Kultur verloren geht. Der ‚Raum der Stille‘ zeigt, dass nichts verloren geht, sondern nebeneinander und miteinander Platz hat. Wir alle können von der vorbildlichen Willkommenskultur der Seemannsmissionen lernen.“

 

Info:

Die Deutsche Seemannsmission mit ihrer Zentrale in Bremen gehört zu den ältesten Arbeitszweigen der evangelischen Kirche. Seit mehr als 125 Jahren leistet die Organisation rund um den Globus mit 800 Haupt- und Ehrenamtlichen auf Schiffen, in Seemannsclubs und in Seemannsheimen auf mehreren Kontinenten Seelsorge und Sozialarbeit für Seeleute aus aller Welt. Die Arbeit geschieht unabhängig von Herkunft und Religion der Schiffsbesatzungen. Auf dem Gebiet der Nordkirche gibt es die Seemannsmissionen in Hamburg-Altona, Hamburg-Harburg, Kiel, Lübeck, Westküste (Brunsbüttel) und Rostock. Sie werden pro Jahr von etwa 300.000 Seeleuten aus über 120 Ländern besucht. 30.000 Seeleute pro Jahr übernachten in den Seemannsheimen.

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