25 Jahre Konvent schwuler und lesbischer Theologinnen und Theologen

Landesbischof Gerhard Ulrich predigte beim Festgottesdienst

16. Januar 2015 von Stefan Döbler

Schwerin/Hamburg. Als „eindrückliches Beispiel für die revolutionäre Kraft des Glaubens“ würdigte Landesbischof Gerhard Ulrich heute den Kampf lesbischer und schwuler Theologinnen und Theologen um Anerkennung und Gleichstellung.

Anlässlich des 25-jährigen Bestehens des „Konvents schwuler und lesbischer Theologinnen und Theologen der Nordkirche – KonsulT“ hielt Ulrich die Predigt im Festgottesdienst in der Evangelischen Heilige-Dreieinigkeits-Kirche in Hamburg- St. Georg. Der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) betonte, dass der Konvent eine „hoch wichtige seelsorgerliche Funktion und Aufgabe“ habe, denn der Weg als schwuler oder lesbischer Christenmensch in und mit seiner evangelischen Kirche sei für manche verbunden „mit einer Revolution des Glaubens, mit Ängsten, Brüchen, Verwerfungen und Lebenskrisen, auch mit Wut und mancher Verzweiflung“.

„Hinweisen auf Gott, der grenzenlos liebt“

Ulrich erinnerte an „Diskussionen gegen einseitige Auslegung der Bibel, gegen eine Hermeneutik der Abgrenzung“, an den „Kampf der letzten zwanzig Jahre um die selbstverständliche Annahme der homosexuell liebenden Menschen – auch im Pfarramt“. Auch in gegenwärtigen Lebensform-Debatten gelte es, „wieder und wieder zu entängstigen und hinzuweisen auf den Gott, der grenzenlos liebt, der den Menschen mit Würde ausstattet, die wirklich unantastbar sein muss“.

Der Landesbischof verwies auf die biblische Schilderung der Weisen aus dem Morgenland, die ungehorsam gegenüber dem König Herodes wurden, weil sie Gott folgten und so das Jesuskind vor Verfolgung und Mord schützten. Auch auf dem 25-jährigen Weg von „KonsulT“ seien Mut und „mancher Ungehorsam der Welt und der Kirche gegenüber nötig“ gewesen, „damit das Licht, das die Dunkelheit ausleuchtet, für alle sichtbar und erhellend scheinen kann“, sagte Gerhard Ulrich.

Weg von „KonsulT“ auch nach 25 Jahren nicht zu Ende

Besonders dankte der Landesbischof den Mitgliedern des schwul-lesbischen Konvents dafür, „dass der Stil der Auseinandersetzung nie wiederum ausgrenzend ist, dass jene, die festhalten und ablehnen, nicht verletzt und missachtet werden“. Gerhard Ulrich weiter: „Ich danke für den Mut, mit dem ‚KonsulT‘ das Gespräch sucht – gerade in den letzten Jahren – mit denen, die im Zweifel sind. Es ist ‚KonsulT‘ zu verdanken, dass Menschen sich geöffnet haben und in offene Dialoge eingetreten sind.“

Der Weg von „KonsulT“ sei auch nach 25 Jahren „noch überhaupt nicht zu Ende“, unterstrich Landesbischof Ulrich: „Die Begegnung mit Jesus, die Erscheinung Gottes in der Welt verändert unsere Wege. Wer Jesus entdeckt, ihn anbetet, wird frei für seine Wege. Ja, er und sie werden auch frei, Gutes zu tun und das Beste zu suchen, damit unsere Kirche und unsere Gesellschaft allen Menschen dient, niemanden ausgrenzt und diskriminiert.“

Der „Konvent schwuler und lesbischer Theologinnen und Theologen – KonsulT“, die älteste derartige Vertretung von Geistlichen und kirchlichen Mitarbeitenden innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), trat in der damaligen Nordelbischen Kirche erstmals am 8. Oktober 1989 zusammen. Rund 50 Mitglieder hat „KonsulT“, unter ihnen Pastorinnen und Pastoren im aktiven Dienst und im Ruhestand sowie Vikarinnen und Vikare und kirchliche Mitarbeitende.



Gerhard Ulrich ist Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) und Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD).
www.nordkirche.de
www.velkd.de

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