Landesbischof Gerhard Ulrich würdigt „Brückenbauer“
02. September 2013
Hamburg/Neumünster. Der Afrikareferent des Zentrums für Mission und Ökumene der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), Pastor Volker Schauer, ist heute (1. September) mit einem feierlichen Gottesdienst in Neumünster-Einfeld in den Ruhestand verabschiedet worden.
Er hat seit 2005 das Länderreferat geleitet und die Beziehungen zu den Evangelisch-Lutherischen Partnerkirchen in Tansania, dem Kongo und Kenia koordiniert und gefördert. Seit Gründung der Nordkirche gehörten auch die Kontakte zur Diözese Kap Oranje der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Südafrika dazu. Landesbischof Gerhard Ulrich würdigte Schauer in Neumünster als „Glücksfall für die Mission“ und „Brückenbauer“. Zur Verabschiedung war auch der Bischof der tansanischen Partnerkirche, Dr. Alex Malasusa, gekommen.
Schauer ist nach den Worten des Landesbischofs „ein Missionar, der hinaus geht – nicht, weil er defizitären Menschen bringt, was sie nicht selber können“, sondern weil er etwas verstehe von der einen Welt, in der wir leben, in die wir gestellt seien. Er wolle verstehen, was die Menschen bewegt und was sie belastet, von ihnen und mit ihnen lernen. „Du bist ein Afrikaner geworden im Herzen. Aber keiner, der sich anbiedert, sondern ein europäischer Afrikaner, der weiß, dass niemand nur gibt, sondern immer zunächst empfängt. Das ist das Geheimnis von Kirche, das Geheimnis von Mission. Sie ist Dialog, nicht Monolog“, betonte Landesbischof Ulrich.
Mehrmals im Jahr ist Schauer nach Afrika zu internationalen Konferenzen gereist. Über die Freiwilligenprogramme, die vom Ökumene-Zentrum koordiniert werden, sind jährlich mehrere Jugendliche in Projekte der Partnerkirchen vermittelt worden. Außerdem war Schauer zuständig für das Netzwerk der Partnerschaftsgruppen in der Nordkirche, die Beziehungen zu Gemeinden und Kirchenkreisen in Afrika pflegen. Insgesamt gibt es mehr als 150 Afrika-Partnerschaftsgruppen. Auch der Direktor des Zentrums für Mission und Ökumene, Dr. Klaus Schäfer, erklärte, dass „Volker Schauer in Afrika großes Vertrauen gewonnen hat und in der gesamten Nordkirche mit `Afrika` identifiziert wird“.
Schauers Nachfolgerin wird Pastorin Heike Spiegelberg, die zuvor im Seemannspfarramt der Nordkirche angestellt war. Sie hat lange Zeit in Südafrika gelebt und dort auch in der Friedenspädagogik und Versöhnungsarbeit gewirkt.