Landesbischof Ulrich billigt Gewalt als "letztes Mittel"
20. August 2014
Kiel. Als ultima ratio billigt Landesbischof Ulrich Gewalt im Kampf gegen IS-Terroristen im Irak. Die Weltgemeinschaft dürfe dem Morden nicht tatenlos zusehen, sagte der Theologe, der weiter um Spenden für die Flüchtlinge bittet.
Nordkirchen-Landesbischof Gerhard Ulrich hat im Kampf gegen die IS-Miliz im Irak auch Gewalt nicht ausgeschlossen. "Die Bundeskanzlerin hat Recht, wenn sie sagt: Es müssen alle Optionen geprüft werden", sagte der evangelische Theologe den "Kieler Nachrichten". Möglicherweise würden humanitäre Mittel nicht ausreichen. Ulrich: "Als Kirche können wir uns zwar niemals mit dem Einsatz von Gewalt zufrieden geben, aber die Weltgemeinschaft darf dem Morden auch nicht tatenlos zuschauen." Als ultima ratio müsse Gewalt eingesetzt werden können, wenn ein Völkermord anders nicht zu beenden ist.
Unterdessen ruft die Nordkirche zu Spenden für die Flüchtlinge im Norden des Irak auf. Die Kirche ist auch selbst aktiv geworden und unterstützt die humanitäre Hilfe mit 20.000 Euro. Das Geld geht an die Diakonie Katastrophenhilfe im Nordirak. Das Hilfswerk versorgt vertriebene Familien in den kurdischen Städten Dohuk, Erbil und Suleimaniyah mit Nahrungsmitteln, Trinkwasser und Hygieneartikel und will seine Hilfe in den kommenden Monaten ausweiten.
Der Vormarsch der Kämpfer des Islamischen Staat (IS) im Nordirak hat viele tausend Menschen in die Flucht getrieben. Insbesondere ethnische und religiöse Minderheiten, wie Christen und Jesiden, müssen überstürzt fliehen.
Spenden werden erbeten an die Diakonie Katastrophenhilfe Hamburg: Evangelische Darlehnsgenossenschaft, Konto Nr. 88 88 00, BLZ 210 602 37, IBAN: DE02210602370000888800 GENODEF 1EDG, Stichwort: Nordirak.