Nordkirche und Seemannsmission in Hamburg unterzeichnen Vertrag

Landesbischof Ulrich: Ein starkes Netzwerk für die Würde der Seeleute

Landesbischof Gerhard Ulrich
Landesbischof Gerhard Ulrich© Sönke Dwenger / Nordkirche

21. August 2018 von Maren Warnecke

Schwerin/Hamburg. Gerhard Ulrich, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), hat heute (21. August) in Hamburg gemeinsam mit Vertretern der Deutschen Seemannsmission in Hamburg e.V. einen Kooperationsvertrag unterzeichnet.

Nach den Deutschen Seemannsmissionen in Hamburg-Altona, Hamburg-Harburg, Kiel, Lübeck, Westküste und Rostock ist nun auch der 1891 gegründete und bundesweit älteste Verein der Seemannsmission offizieller Vertragspartner der Nordkirche. Der Vertrag gehört zu den rechtlichen Grundlagen, die im Rahmen der 2012 erfolgten Fusion der früheren evangelischen Landeskirchen Mecklenburgs, Nordelbiens und Pommerns vereinheitlicht werden.

Landesbischof Gerhard Ulrich würdigte das Engagement der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden: „Sie sind nicht nur ein Seismograph für die besondere Situation der Seeleute in der Handelsschifffahrt und im Tourismus. Sie nehmen nicht nur die wirtschaftlichen Verflechtungen im Rahmen der Globalisierung in einer besonderen Weise wahr, sondern Sie handeln auch, indem Sie Mitverantwortung für das Wohl jedes einzelnen Seefahrers übernehmen. Damit  tragen Sie die spezifische Art, wie Seeleute nach Gerechtigkeit fragen, auch in unsere Kirche hinein. Sie selbst sind eine besondere, eine besonders wichtige Form der Kirche.“

In den zahlreichen Einrichtungen der Deutschen Seemannsmissionen zwischen Kiel, Hamburg und Rostock werden die Seeleute täglich willkommen geheißen, so Ulrich weiter. „Sie sehen die Seeleute in ihrer Ganzheitlichkeit, als Menschen mit praktischen Bedürfnissen und lebenspraktischen Fragen, aber auch mit der Sehnsucht nach Beziehung und besonders nach Kontakt zu ihren Familien  –  und immer auch als Menschen mit Seele und Würde, die auf der Suche nach Sinn, Heimat und Respekt sind. Seien Sie, seien wir auch in Zukunft ein starker Partner der Seefahrer und ein guter Anwalt der ‚seafarer’s dignity‘, der Würde der Menschen, die auf See leben und arbeiten.“

Matthias Ristau, Seemannspastor der Nordkirche: „Wir sind sehr glücklich darüber, dass mit der Deutschen Seemannsmission Hamburg e.V. nun auch der älteste Verein im Inland offiziell dabei ist. In der Praxis haben wir seit jeher gut zusammengearbeitet. Das Team vom Krayenkamp engagiert sich sehr für die Deutsche Seemannsmission als Ganzes, etwa beim Kirchentag oder bei internationalen Konferenzen."

Begleitung für mehr als 100.000 Seeleute nordkirchenweit

Der Vertrag zwischen der Nordkirche und den sieben Deutschen Seemannsmissionen auf ihrem Gebiet regelt ihre Zusammenarbeit und hält fest, dass der durch die selbstständigen Vereine geleistete Dienst an den Seeleuten „Lebens- und Wesensäußerung“ der Kirche ist. Er genießt Schutz und Fürsorge der Nordkirche. Sie unterstützt diesen Dienst pro Jahr und Verein mit 60.000 Euro, die zweckgebunden in die Unterhaltung der Stelle einer Diakonin bzw. eines Diakons an den sieben Standorten fließen. Dem Vertrag vorausgegangen ist die im April 2016 beschlossene Rechtsverordnung Seemannspfarramt.

Hintergrund:

Die Deutsche Seemannsmission kümmert sich seit mehr als 130 Jahren um Seeleute. Auf dem Gebiet der Nordkirche sind pro Jahr etwa 300.000 Seeleute aus über 120 Ländern zu Gast. Etwa 100.000 von ihnen erreichen die sieben selbstständigen Vereine der Seemannsmission direkt durch Bordbesuche, Seemannsclubs und die Seafarer‘s Lounges für die Kreuzfahrtseeleute. 20 Hauptamtliche und weit über 200 Ehrenamtliche engagieren sich Tag und Nacht für die Seeleute. Hinzu kommen etwa 20 junge Menschen, die ein Jahr Freiwilligendienst in der Seemannsmission absolvieren. Haupt- und Ehrenamtliche besuchen die Seeleute auf den Schiffen in den Häfen, bringen Zeitungen und Telefonkarten an Bord, informieren über die Stadt und die Angebote der Seemannsmission oder bieten den Seeleuten einen Fahrdienst von und zu den Schiffen an. In den Seemannsclubs gibt es einen Internetzugang für die Kommunikation in die Heimat sowie Möglichkeiten zum Entspannen und Einkaufen. Zusätzlich wird seelsorgerliche Begleitung angeboten. Die Seemannsheime der Nordkirche beherbergen pro Jahr mehr als 30.000 Seeleute.  

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