Die Osterbotschaften der Nordkirche

Landesbischof Ulrich: Ostern ist Ermutigung gegen die Angst

© iStockphoto/ earlytwenties

20. April 2014 von Doreen Gliemann

Die biblische Ostergeschichte von der Auferstehung ist für Landesbischof Gerhard Ulrich eine Ermutigung gegen lähmende Angst. Negative Erfahrungen von Endlichkeit und Begrenztheit könnten dazu führen, dass mitten im Leben etwas abstirbt, sagte der Landesbischof der Nordkirche in seiner diesjährigen Osterbotschaft. Der hoffnungsfrohe Glaube dagegen habe Sprengkraft und verhelfe dem Leben immer wieder neu zum Durchbruch. Ulrich: „Betoniert Euch nicht ein in Euren Gräbern der Angst.”

Als Beispiel nannte der Landesbischof das Ende der Volkswerft in Stralsund. Das Entsetzen darüber sei eben nicht nur lähmend gewesen. „Da stehen Menschen auf, gehen auf die Straße, leisten Widerstand.” In der Trauer sei eine Gemeinschaft entstanden, die die Schließung nicht hinnehmen will. Dabei stehe das Ende der Werft exemplarisch für einen Trend: Der Mensch werde in der Wirtschaft vor allem als Kostenfaktor betrachtet. Die Ostergeschichte stehe dagegen. Ulrich: „Gott hat ein anderes Bild von Euch.”

Bischof Abromeit warnt vor dem Krieg

    Mehr

Der Greifswalder Bischof Hans-Jürgen Abromeit hat in seiner Osterbotschaft zum Frieden gemahnt. Der Krieg rücke in Europa in greifbare Nähe. Die Ukraine sei „zur Lunte geworden”, die ein zerstörerisches Feuer entzünden könne. Abromeit: „Kiew ist von Berlin nicht weiter entfernt als Rom.”

Hundert Jahre nach Beginn des ersten Weltkrieges müssten die Menschen im christlich geprägten Europa auf der Hut sein. „Wir hoffen und beten, dass der Konflikt in der Ukraine nicht unübersehbare Folgen zeitigt.”

Allein Gewaltlosigkeit, wie Jesus sie vorgelebt hat, bringe dauerhaften Frieden. Abromeit: "Er ist den Weg der Gewaltlosigkeit und der Liebe gegangen und hat dafür mit dem Tode bezahlt." Dadurch sei seine Botschaft glaubwürdig. Christen dürften keine Waffengewalt zur Erreichung politischer Ziele einsetzen. 

Friede, "Schalom" (hebräisch) oder "Salam" (arabisch) sei im Orient bis heute der alltägliche Gruß, sagte Abromeit. Vielleicht wünsche man sich deshalb mehrmals täglich Frieden, weil man ihn im Nahen Osten besonders entbehre. Dass gerade in der Region, in der Jesus Christus gewirkt habe, Unfrieden herrsche, „ist ein Skandal, an den wir uns längst gewöhnt haben”. 

Bischöfin Kirsten Fehrs schickt Ostergruß nach Russland

Die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs hat einen Ostergruß an Eminenz Varsonofij, den neuen Metropoliten der Russisch-Orthodoxen Kirche in St. Petersburg, geschickt. Darin bittet sie um gemeinsame Gebete für den Frieden in der Ukraine. Die Menschen schauten mit Sorge auf die Ukraine, und es sei für viele schwierig, die Ereignisse dort zu verstehen, heißt es dort. Mit Hamburgs Partnerstadt St. Petersburg bestehen seit vielen Jahren intensive kirchliche Kontakte.  

Den Kirchen sei der „Dienst der Versöhnung” aufgetragen, schreibt die evangelische Bischöfin. „Gerade dann, wenn viele Missverständnisse zwischen den Völkern in Europa im Raum sind, müssen wir das Gespräch suchen.” Es gebe die gemeinsame Hoffnung der Christen, dass der Frieden über den Krieg siegt und die Versöhnung über den Streit. Anders als in anderen Jahren feiern evangelische, katholische und orthodoxe Christen in diesem Jahr das Osterfest an einem gemeinsamen Termin. 

Bischof Magaard: Ostern ist das Fest der Lebensfreude

Ostern ist für den neu gewählten Schleswiger Bischof Gothart Magaard das Fest für Mut und neue Lebensfreude. Alles was das Leben beschwert und anstrengend macht, müsse Christenmenschen nicht gefangen nehmen, sagte Magaard in seiner ersten Osterbotschaft nach der Bischofswahl vor einer Woche.

Die Auferstehung Jesu sei ein Inbegriff für das Ende aller Unterdrückung. Die Menschen seien aufgefordert, bei all ihrem Tun auf die Macht der Gewaltlosigkeit zu vertrauen.  

Wenn Menschen etwas zum Guten verändern wollten, sei dies oft ein mühevoller und auch gefährlicher Weg, sagte Magaard. Die vielen Wege, auf denen Menschen in diesem Leben unterwegs sind, seien meist nicht gerade. Sie führten über viele Umwege durch Traurigkeiten und Überraschungen. Auch sei ihnen das Ziel des eigenen Weges oft nicht klar vor Augen. "Vertraut der Macht der Liebe." 

Bischof von Maltzahn: „Die Liebe ist nicht totzukriegen”

Trotz der schlechten Nachrichten aus der Ukraine, Nigeria und Afghanistan zeigt die Ostergeschichte nach den Worten des Schweriner Bischofs Andreas von Maltzahn, dass Gewalt und Tod nicht das letzte Wort haben. Jesus Christus habe das Leiden und den Tod am Kreuz auf sich genommen, sagte der Bischof in seiner diesjährigen Osterbotschaft. Jesus sei überzeugt gewesen, dass in der Hingabe, die auf Gewalt verzichtet, eine verwandelnde Kraft liegt. Maltzahn: „Die Liebe ist nicht totzukriegen. Sie erweckt zu neuem Leben.”

Die Geschichte Jesu sei gezeichnet gewesen von Erfahrungen des Scheiterns, so der evangelische Bischof. Seine Freunde seien fortgelaufen oder hätten ihn verraten. Obwohl er unschuldig gewesen sei, wurde er hingerichtet. Die Auferstehung an Ostern zeige jedoch, dass Schuld und Sünde nicht dauerhaft die Macht haben, Menschen von Gott und voneinander zu trennen. Beharrlicher Einsatz für das Leben werde nicht ohne Wirkung bleiben.
Veranstaltungen
Orte
  • Orte
  • Flensburg
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Flensburg-St. Johannis
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Gertrud zu Flensburg
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Marien zu Flensburg
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Michael in Flensburg
    • Ev.-Luth. St. Nikolai-Kirchengemeinde Flensburg
    • Ev.-Luth. St. Petrigemeinde in Flensburg
  • Hamburg
    • Hauptkirche St. Jacobi
    • Hauptkirche St. Katharinen
    • Hauptkirche St. Michaelis
    • Hauptkirche St. Nikolai
    • Hauptkirche St. Petri
  • Greifswald
    • Ev. Bugenhagengemeinde Greifswald Wieck-Eldena
    • Ev. Christus-Kirchengemeinde Greifswald
    • Ev. Johannes-Kirchengemeinde Greifswald
    • Ev. Kirchengemeinde St. Jacobi Greifswald
    • Ev. Kirchengemeinde St. Marien Greifswald
    • Ev. Kirchengemeinde St. Nikolai Greifswald
  • Kiel
  • Lübeck
    • Dom zu Lübeck
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Aegidien zu Lübeck
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Jakobi Lübeck
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Marien in Lübeck
    • St. Petri zu Lübeck
  • Rostock
    • Ev.-Luth. Innenstadtgemeinde Rostock
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rostock Heiligen Geist
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rostock-Evershagen
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rostock-Lütten Klein
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Johannis Rostock
    • Ev.-Luth. Luther-St.-Andreas-Gemeinde Rostock
    • Kirche Warnemünde
  • Schleswig
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Schleswig
  • Schwerin
    • Ev.-Luth. Domgemeinde Schwerin
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Nikolai Schwerin
    • Ev.-Luth. Petrusgemeinde Schwerin
    • Ev.-Luth. Schloßkirchengemeinde Schwerin

Personen und Institutionen finden

EKD Info-Service

0800 5040 602

Montag bis Freitag von 9-18 Uhr kostenlos erreichbar - außer an bundesweiten Feiertagen

Sexualisierte Gewalt

0800 0220099

Unabhängige Ansprechstelle für Betroffene von sexualisierter Gewalt in der Nordkirche.
Montags 9-11 Uhr und mittwochs 15-17 Uhr. Mehr unter kirche-gegen-sexualisierte-gewalt.de

Telefonseelsorge

0800 1110 111

0800 1110 222

Kostenfrei, bundesweit, täglich, rund um die Uhr. Online telefonseelsorge.de

Zum Anfang der Seite