Nordkirche und Landwirtschaftsministerium in Schleswig-Holstein unterstützen Pilotprojekt in Kenia

Landesbischof Ulrich: "Wir müssen unser Wissen teilen"

Landesbischof Gerhard Ulrich
Landesbischof Gerhard Ulrich© Sönke Dwenger/Nordkirche

23. September 2015 von Stefan Döbler

Schwerin/Kiel. Die Nordkirche und das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume treiben die gemeinsame Entwicklungszusammenarbeit voran. So wollen Minister Robert Habeck und Gerhard Ulrich, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), als Auftakt die Entwicklung eines landwirtschaftlichen Pilotprojektes in Kenia unterstützen und sich für die Anschaffung solarbetriebener Grundwasserpumpen einsetzen. Das vereinbarten sie bei einem Gespräch mit einer Delegation von Kirchenvertretern aus Kenia, die derzeit Schleswig-Holstein bereist.

Im Fokus der Delegationsreise des Generalsekretärs der Kenianischen Evangelisch-Lutherischen Kirche (KELC), Pastor Luke Mwololo und Landwirtschaftsexperten der KELC mit Vertretern der Nordkirche und des MELUR, steht der Besuch landwirtschaftlicher Betriebe sowie Fragen der Energieversorgung.

Landesbischof Ulrich: "Wir sind mitverantwortlich für die Ernährung der Welt"

Landesbischof Ulrich betonte: „Unsere Lebensweise hier ist mit verantwortlich für den dramatischen Klimawandel in anderen Teilen der Erde. Das ist in Afrika, einem bereits von Armut gezeichneten Kontinent, auf erschreckende Weise sichtbar. Davor nicht die Augen zu verschließen, bedeutet auch, zu begreifen, dass wir gemeinsam auf dieser einen Erde leben. Daher sind wir auch mitverantwortlich für die Ernährung der Welt.“

Minister Habeck ergänzte: „Angesichts des Klimawandels muss die Bedeutung einer nachhaltigen internationalen Entwicklungszusammenarbeit wachsen. Wir müssen verstärkt dazu beitragen, dass die Menschen auch in ihrer Heimat Lebensperspektiven haben. Schleswig-Holstein will durch seine Kompetenz in Landwirtschaft und Energiewende gern einen Anteil leisten. Ich danke den Institutionen im Land, die ihr Knowhow hierfür zur Verfügung stellen.“

 

Hintergrund

Die Kenianische Evangelisch-Lutherische Kirche (KELC) will in Loitoktok, Rombo Area, im Süden des Landes als Pilotprojekt einen Agrarbetrieb aufbauen, der Gemüse und Getreide anbaut und zugleich als Ausbildungsbetrieb fungiert. Er soll sich durch die Erlöse der Ernte möglichst bald selbst tragen und zur Ernährungssicherheit in der Region beitragen. Der Betrieb ist als Pilotprojekt für weitere landwirtschaftliche Kleinbetriebe lokaler Kirchengemeinden gedacht. Ein weiteres Ziel ist, mit dem Gewinn solcher Betriebe, örtliche diakonische Projekte zu fördern, um die Lebensbedingungen der gesamten Gemeinschaft eines Dorfes oder einer Region zu verbessern. Durch diese Arbeit werden zudem Frauen besonders unterstützt und gefördert.

Landesbischof Gerhard Ulrich erklärte: „Vor gut einem Jahr habe ich die kenianische Partnerkirche besucht und von dem Vorhaben erfahren. Er verfolgt ähnliche Ziele wie bereits erfolgreich arbeitende Landwirtschaftsprojekte der benachbarten Partnerkirche in Tansania. Dort lernen Kleinbauern die vielfältigen Vorteile nachhaltiger Landwirtschaft kennen, unter anderem eine effiziente Wasserversorgung und ertragreiche Anbaumethoden. Die Erfolge machen Mut und geben der kenianischen Kirche Anlass, ähnliche Projekte auch in ihrem Land zu initiieren. Die Menschen dort brauchen nicht nur den Export unserer Erzeugnisse dorthin. Wir haben die Aufgabe, zu teilen, was wir zum Leben haben. Vor allem aber müssen wir unser Wissen teilen: Wissen um Boden, Wasser, Landwirtschaft und Ernährung. Das Ziel ist, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten für Anbau, Ernte, Verarbeitung und Vermarktung der Produkte vor Ort.“

Die Delegation der kenianischen Kirche besuchte seit Montag Betriebe in Schleswig-Holstein, um sich über Fruchtfolgen, Schädlingsbekämpfung und die Reduzierung von Krankheiten sowie die Versorgung mit Erneuerbaren Energien zu informieren. Heute (23. September) steht der Besuch eines Bioland-Bauernhofs auf Pellworm auf dem Programm.

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