Leitende Theologin: Seeleute sind wichtig für uns an Land
03. Februar 2014
Bremen/Hannover. Seeleute sind nach Auffassung der Deutschen Seemannsmission für die Menschen an Land wichtiger, als viele ahnen. "Mehr als 90 Prozent aller Waren kommen auf dem Seeweg zu uns", schreibt die Bremer Generalsekretärin Heike Proske in einem Beitrag für die in Hamburg erscheinende "Evangelische Zeitung". Fast alle gefertigten Produkte seien auf dem Weg vom Rohstoff bis zum Verkauf als Endprodukt mehr als einmal auf Schiffen unterwegs gewesen. "Unser Alltag hängt von der Arbeit der weltweit 1,2 Millionen Seeleute ab."
Würde der Seetransport nur vier Wochen ausgesetzt, würde beispielsweise Verbandsmaterial in den Krankenhäusern fehlen, verdeutlichte die evangelische Theologin. Mobiltelefone würden in Asien mit Rohstoffen aus Afrika produziert. "Wenn Sie das nächste Mal ihr Mobiltelefon in die Hand nehmen oder ihr Baumwoll-T-Shirt anziehen, schicken Sie einen dankbaren Gedanken über die Meere an die Seeleute, deren eigenes Leben dafür sehr eingeschränkt verläuft", bittet Proske die Leserschaft.
Seeleute arbeiten hart - Zeit für Entdeckungen fremder Welten bleibt kaum
Seeleute ließen Freunde und Familie in der Heimat zurück, um monatelang harte Arbeit auf sich zu nehmen, ergänzt die Generalsekretärin. Zum Kennenlernen fremder Kulturen in den Häfen bleibe keine Zeit. "Die kurzen Liegezeiten und hochmoderne Technik, die das Be- und Entladen enorm erleichtert, lassen keinen Spielraum für Entdeckungen."
Mehr als 700 Mitarbeiter der Seemannsmission begleiten die Menschen an Bord
Die Deutsche Seemannsmission unterhält im Ausland ein Netz von 16 Stationen. In Deutschland gibt es ebenfalls 16 Standorte, die von eigenständigen Inlandsvereinen getragen werden. Insgesamt begleiten mehr als 700 Haupt- und Ehrenamtliche der Deutschen Seemannsmission Menschen an Bord und in den Häfen mit sozialen Hilfen und Seelsorge. In Hamburg gibt es insgesamt drei Seemannsmissionen.