200. Geburtstag Sören Kierkegaard - „Wie werde ich ein Christ?“

Lesung mit Friedemann Magaard im Landeskirchenamt der Nordkirche

08. Mai 2013 von

Kiel. Zum 200. Geburtstag des dänischen Existenzphilosophen Sören Kierkegaard lädt das Landeskirchenamt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) zu einer Lesung des im Präsenz-Verlag neu erschienen Buches „Wie werde ich ein Christ?“ mit Herausgeber Friedemann Magaard ein. Die Veranstaltung findet am Mittwoch (15. Mai) um 19 Uhr im Großen Sitzungssaal des Landeskirchenamtes, Dänische Straße 21-35, in Kiel statt. Der Eintritt ist frei.

Die Texte zum Glauben sind zusammengestellt und herausgegeben von Pastor Friedemann Magaard, dem Leiter des Christian-Jensen-Kollegs in Breklum. „Sören Kierkegaard ist ein unglaublich moderner Denker. Ein unruhiger Geist, der sich niemals mit Äußerem, nie mit formelhafter Oberflächlichkeit zufrieden gab“, sagt Friedemann Magaard auf die Frage, was ihn motiviert hat, sich mit Kierkegaard zu beschäftigen. „Er ist unbequem, ja auch für die Kirche, auch für jeden einzelnen Christen, für mich selbst. Seine denkerische Konsequenz fasziniert mich. Und sein Humor“, führt Magaard fort. Eine besondere Entdeckung sei für ihn: Hinter der harten Schale eines ironischen Spötters zeige sich ein frommer Beter.

Mit dem Buch veröffentlicht Friedemann Magaard eine Sammlung von Schriften Kierkegaards über den Glauben und das widerständige Suchen nach Gewissheit. Außer dem Zweifel im Glauben wird aber auch das Glück, welches der Philosoph in der lebendigen Begegnung mit Christus empfand, dargestellt. Dichtungen, Gebete und spirituelle Texte führen den Leserinnen und Lesern ein lebendiges Bild des dänischen Philosophen und Theologen vor Augen. 

Sören Kierkegaards Werke seien auch heute für die Gesellschaft sowie für jeden Einzelnen immer noch aktuell, so Magaard. „Kierkegaard steht für ein Glaubensverständnis, das sich nicht aus der Gemeinschaft, nicht aus kollektiven Antworten ableitet. Die Glaubenserkenntnisse des Einzelnen macht er zum Ausgangspunkt und zum Mittelpunkt des Denkens und Glaubens.“ Insofern stehe er der institutionellen Glaubensorganisation kritisch gegenüber: Kirchlichkeit erlebe der dänische Existenzphilosoph als bürgerlich-traditionell. „Für Kierkegaard ereignet sich der Glaube im Einzelnen, oder er ist bedeutungslos. Das unvermittelte Erleben von Religiösität macht ihn zu einem Denker mit mystischem Hintergrund“, sagt Magaard.

Aus diesem Verständnis heraus hat Soeren Kierkegaard immer wieder Kritik an einer bürgerlichen Kirchlichkeit geübt, die das Christentum auf Sitte und Brauch begrenzt. Vor allem aber war er ein Fragender, ein unbedingt Suchender, der Verzweiflung nahe. Gott selbst und die Wahrheit des Glaubens stellte Kierkegaard nie in Frage; dennoch war er sein Leben lang auf der Suche nach einer Erklärung, was es für ihn bedeutete, Christ zu sein.

Musikalische Darbietungen der Kieler Flötistin Annette von Stritzky (vormals Pawelitzki) werden die Kierkegaard-Lesung begleiten. Zu hören sind deutsche und italienische Meister der Barockmusik wie Georg Philipp Telemann, Carl Philipp Emanuel Bach, Giuseppe Sammartini und Francesco Mancini sowie der zeitgenössische Komponist Hans-Jürgen Hufeisen.

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