"Lampedusa in Hamburg"

Libyen-Flüchtlinge in Hamburg - Chronologie

29. Oktober 2013 von Simone Viere

Seit Anfang Juni campieren 80 Flüchtlinge aus Libyen in der St. Pauli-Kirche. Zuvor lebten sie wochenlang bei Dauerregen auf Hamburgs Straßen und Plätzen. Der Evangelische Pressedienst (epd) dokumentiert die Chronologie der Ereignisse.

- Mitte April 2013: Ende des Winternotprogramms. 300 afrikanische Flüchtlinge aus Libyen schlafen in den folgenden Wochen unter freiem Himmel

 - 1. bis 5. Mai: Deutscher Evangelischer Kirchentag: Erste Kontakte zwischen den Flüchtlingen und Bischöfin Kirsten Fehrs

 - seit Anfang Mai: Das "Café Mandela" im "Afrikanischen Zentrum Borgfelde" bietet zweimal in der Woche eine warme Mahlzeit an

 - 17. Mai: Flüchtlingspastorin Fanny Dethloff ruft zur Unterstützung für die rund 300 Libyen-Flüchtlinge in Hamburg auf

 - 21. Mai: Demonstration für Libyen-Flüchtlinge in Hamburg - Provisorisches Camp vor Hamburger SPD-Zentrale

 - 22. Mai: Friedliche Demo von 60 Libyen-Flüchtlingen in der Rathausdiele - Einrichtung eines Info-Zeltes am Hauptbahnhof

 - 24. Mai: Dritte Woche mit Dauerregen geht zu Ende - Keine Lösung bei Gesprächen zwischen Sozialbehörde und Kirche

 - 27. Mai: Kirche und Diakonie fordern Nothilfe für Flüchtlinge - Sozialsenator Detlef Scheele (SPD) bezeichnet Rückreise nach Italien als "einzige Option"

 - 30. Mai: Hamburgs DGB-Chef Uwe Grund (SPD) fordert Unterbringung und Nothilfe für die Flüchtlinge

 - 1. Juni: Bischöfin Kirsten Fehrs und Diakoniechefin Annegrethe Stoltenberg protestieren auf einer Pressekonferenz gegen geplantes "Abschiebelager" für Libyen-Flüchtlinge

 - 2. Juni: Pastor Sieghard Wilm öffnet die St. Pauli-Kirche für 80 Flüchtlinge

 - 9. Juni: Benefizkonzert "Embassy of Hope - Botschaft der Hoffnung" in der St. Pauli Kirche

 - 3. Juni: Sozialarbeiterin und Diakonin Constanze Funk wird Nordkirchen-Koordinatorin beim Projekt "Lampedusa in Hamburg" 

 - 6. Juni: Bischöfin Kirsten Fehrs kommt zum Frühstück in die St. Pauli-Kirche

 - 11. Juni: Grüne und Linke fordern "Hamburger Moratorium" für die etwa 300 Libyen-Flüchtlinge

 - 12. Juni: Heftige Kontroversen in der "Aktuellen Stunde" der Bürgerschaft zu den Flüchtlingen - Innensenator Michael Neumann (SPD): Die Zukunft der Flüchtlinge liegt "nur in Italien" 

 - 14. Juni: Nordkirche verschickt Info-Flyer an 171 evangelische Kirchengemeinden in Hamburg mit der Bitte um Unterstützung

 - 18. Juni: Libyen-Flüchtlinge protestieren vor dem französischen Generalkonsulat

 - 20. Juni: Flüchtlingsgruppe "Lampedusa in Hamburg" fordert gemeinsames Bleiberecht nach Paragraf 23 des Aufenthaltsgesetzes

 - 24. Juni: Nordkirche erneuert Spendenaufruf für Betreuung der Flüchtlinge in der St. Pauli-Kirche

- Anfang Juli: Gemeinsamer Spendenaufruf der "Moschee der Barmherzigkeit" und der Kirchengemeinde St. Georg-Borgfelde für die Flüchtlinge - Moschee sammelte zuvor bereits rund 15.000 Euro

 - 11. Juli: St. Pauli-Kirche eröffnet Ausstellung über das Leben der Flüchtlinge

 - 21. Juli: Sommerfest mit den Flüchtlingen in der St. Pauli-Kirche

 - 13. August: Bezirksamt Altona spendiert den Flüchtlingen in der St. Pauli-Kirche 3.000 Euro 

 - 17. August: Rund 3.000 Menschen demonstrieren in der Innenstadt friedlich für die Flüchtlinge

 - 11. September: Erste Mittwochs-Demonstration in der Hamburger Innenstadt, die seitdem wöchentlich stattfindet

 - 13. September: St. Pauli-Kirche plant Container für den Winter

 - 18. September: Nordkirche erklärt Gespräche mit Senat für zunächst gescheitert / Anlass: Negativer Bescheid der Ausländerbehörde nach Prüfung von drei "exemplarischen Beispielfällen" von Flüchtlingsschicksalen durch die kirchliche Beratungsstelle "Fluchtpunkt"

 - 20. September: Nordkirchen-Synode fordert politische Lösung für Flüchtlinge / breite Unterstützung für "humanitäre Nothilfe" in der St. Pauli-Kirche

 - 21. September: Das Hamburger Thalia Theater inszeniert "Die Schutzbefohlenen" von Literatur-Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek in der St. Pauli-Kirche

 - 27./29. September: 80 Flüchtlinge ziehen übers Wochenende in die Altonaer Friedenskirche, weil die St. Pauli-Kirche für eine Veranstaltung gebraucht wird

 - 3. Oktober: Vor der italienischen Insel Lampedusa sinkt ein Flüchtlingsboot, mehr als 300 Menschen sterben

 - 4. Oktober: Unterstützer gründen die Initiative "Wir sind mehr" und veröffentlichen das "St. Pauli Manifest" mit bis heute über 3.000 Online-Unterzeichnern

 - 11. Oktober: Beginn gezielter Personenkontrollen in St. Georg und St. Pauli durch die Polizei

 - 12. Oktober: Neuer Streit um geplante Flüchtlings-Container - Meldeauflagen für die Aufstellung auf Kirchengelände

 - 15. Oktober: Proteste im Schanzenviertel eskalieren, massives Polizeiaufgebot

 - 17. Oktober: Flüchtlinge veröffentlichen "Offenen Brief" an Bürgermeister Scholz und Innensenator Neumann

- 18. Oktober: Esther Bejarano bezeichnet Polizeiaktionen als "Schande für die Stadt"

- 22. Oktober: Bischöfin Kirsten Fehrs rät Flüchtlingen zur Einzelfallprüfung

 - 23. Oktober: Flüchtlinge als Thema der "Aktuellen Stunde" in der Bürgerschaft - Innensenator Neumann erklärt Offenlegung der Identität als Voraussetzung zur fairen Prüfung der Einzelfälle

 - 24. Oktober: Bezirksamt Altona genehmigt Aufstellung von 35 Containern in drei Kirchengemeinden

 - 29. Oktober: Flüchtlingsgruppe "Lampedusa in Hamburg" fordert Einsetzung einer Kommission - ein Teil der 80 St. Pauli-Flüchtlinge akzeptieren den Senatsvorschlag auf Einzelfallprüfung 

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