"Luchs"-Kinderbuchpreis 2013 für Kirsten Boie
06. März 2014
Hamburg/Bremen/Leipzig. Die Hamburger Schriftstellerin Kirsten Boie (63) erhält den Kinder- und Jugendbuchpreis "Luchs" für das Jahr 2013. Die mit 8.000 Euro dotierte Auszeichnung soll ihr am Mittwoch (12. März) in Leipzig vor Eröffnung der Buchmesse überreicht werden, kündigte die "Zeit" am Donnerstag an. Geehrt wird sie für ihren Roman "Es gibt Dinge, die kann man nicht erzählen". Die Laudatio hält der Kinderbuchautor Paul Maar. Der "Luchs" wird von der "Zeit" und Radio Bremen verliehen.
Boie erzählt in ihrem Buch von vier Aids-Waisen im afrikanischen Swasiland. Sie kennt die Schicksale dieser Kinder aus eigener Erfahrung, weil sie seit sechs Jahren Hilfsprojekte in Swasiland unterstützt und regelmäßig nach Afrika reist. Der Preis ehre nicht nur das herausragende soziale Engagement Boies, begründete die Jury ihre Entscheidung. Sie habe auch die Fähigkeit, "uns in kunstvoller, poetischer Sprache die Gefühlswelt der Kinder aus Swasiland begreifbar zu machen".
Das Buch erzählt von vier Aids-Waisen im afrikanischen Swasiland
Das Buch erzählt unter anderem von Thulani, der davon träumt, ein berühmter Fußballspieler zu werden, sich aber stattdessen um seine kleine Schwester und seine kranke Großmutter kümmern muss. Sonto macht sich mit ihrer Schwester auf den langen Weg zu einer Krankenstation, um sich auf HIV testen zu lassen. Lungile verkauft ihren Körper, um Schulschuhe für ihre kleine Schwester kaufen zu können. Sipho quälen Schuldgefühle gegenüber seiner verstümmelten Großmutter.
"In kunstvoller, poetischer Sprache die Gefühlswelt der Kinder begreifbar machen"
Der "Luchs" prämiert jeden Monat ein Kinder- oder Jugendbuch. Aus dieser Auswahl wird der "Jahres-Luchs" gekürt. Die Jury besteht aus der Literaturwissenschaftlerin Birgit Dankert, der Kunsthistorikerin Maria Linsmann, dem Autor Hartmut El Kurdi sowie der Übersetzerin Brigitte Jakobeit und dem Radio-Journalisten Karsten Binder. Den Vorsitz hat "Zeit"-Redakteurin Katrin Hörnlein.