NS-Vergangenheit

Lübecker "Märtyrer"-Kirche startet Umbau

So wie in diesem Modell soll die Ausstellung in der Lübecker "Märtyrer"-Kirche nach dem Umbau aussehen.
So wie in diesem Modell soll die Ausstellung in der Lübecker "Märtyrer"-Kirche nach dem Umbau aussehen.© Luther-Kirche Lübeck

05. Februar 2014

Lübeck. In der Lübecker Luther-Kirche mit ihrer Märtyrer-Gedenkstätte können die Umbauarbeiten beginnen. In einem ersten Bauabschnitt werden bis Mai 2014 die Heizung erneuert und der Altarraum der 75 Jahre alten Kirche umgestaltet. Außerdem wird die Empore verglast, auf der sich die Ausstellung für die Lübecker Märtyrer befindet. Sie soll dann im Herbst neu gestaltet werden. Die Gesamtkosten der Arbeiten sind auf 900.000 Euro veranschlagt.

Die Lübecker Luther-Kirche ist durch die Architektur aus der Nazi-Zeit geprägt. Sie wurde am Reformationstag 1937 eingeweiht. Die damals selbstständige Lübecker Landeskirche galt als Hochburg der NS-nahen "Deutschen Christen". Markantes Merkmal ist die Ausrichtung der Kirche nach Norden, weil das Heil nicht aus dem Osten sondern aus dem Norden erwartet wurde. Auch ein leidender Christus am Kreuz fehlte in der Luther-Kirche, weil er nicht zum heroischen Christusbild der "Deutschen Christen" passte

Von Luther zum Katholizismus

Luther-Pastor Friedrich Stellbrink war Mitglied in der NSDAP und im "Bund für Deutsche Kirche", der die Kirche "aus ihrer jüdischen Umklammerung befreien" wollte. Stellbrink überwarf sich jedoch später mit seiner Kirche und fand Kontakt zu den katholischen Kaplänen Johannes Prassek, Hermann Lange und Eduard Müller. Alle vier wurden am 10. November 1943 hingerichtet, weil man ihnen Landesverrat und Wehrkraftzersetzung vorwarf. Die Kapläne wurden am 25. Juni 2011 seliggesprochen und Stellbrink zugleich geehrt.

Aktive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit

Seit den 80er Jahren setzt sich die Gemeinde aktiv mit ihrer NS-Vergangenheit auseinander und setzt Zeichen gegen Rechtsradikalismus. So wurde die heroisch wirkende Skulpturengruppe "Die deutsche Familie" von Otto Flath 1990 vom Altar in den Seiteneingang verlegt. Die Luther-Kirche ist auch Station des Lübecker "Märtyrer-Wegs", der sie mit der katholischen Propsteikirche, dem Burgkloster als Verhandlungsorts des Volksgerichtshofs und der Justizvollzugsanstalt Lauerhof verbindet.

Nach dem Staub kommt die Orgel

Wenn im Herbst die mit Staub verbundenen Sanierungen abgeschlossen sind, muss die Walcker-Orgel saniert und neu intoniert werden. Das aus dem Jahr 1990 stammende Instrument ist vom Schimmel befallen.

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