26. November 2016 | St. Petri-Dom zu Schleswig

„Mache dich auf und werde Licht…“

26. November 2016 von Gothart Magaard

Ansprache beim Ökumenischen Auftakt zum Reformationsgedenken

Der Friede Gottes sei mit uns allen. Amen.

Liebe ökumenische Gemeinde hier im St. Petri-Dom,

Licht ist eines der stärksten und faszinierendsten Symbole, die uns Christenmenschen durch den Jahreskreis begleiten. In der Adventszeit begleitet uns das Kerzenlicht des Adventskranzes durch die dunklen Tage. – Wir erinnern uns an die alten Verheißungen des Propheten Jesaja, der dem Volk in dieser Finsternis ein großes Licht und damit Hoffnung weissagt.

Das Bethlehem-Licht, das auch von Euch, liebe Pfadfinderinnen und Pfadfindern in den kommenden Wochen wieder verteilt wird, tragen Menschen vielerorts am Heiligen Abend in die Nacht hinaus, als Zeichen dafür, dass dieser unfriedlichen Welt Frieden und Zukunft verheißen sind.

Und die Taufkerzen werden durch das Jahr hindurch an der Osterkerze entzündet, denn Christus ist bei uns: Licht der Welt und unseres Lebens, wohin auch immer die Wege führen. „Mache dich auf und werde Licht …“.

Christus spricht: „Ich bin das Licht der Welt.“ Und in der Bergpredigt ruft er uns zu: "Ihr seid das Licht der Welt." Immer wieder ist Menschen dieses Glaubenslicht aufgegangen. Sie haben die Erfahrung gemacht, dass Christus Lebenswege umkehrt. Dass er sich in den Weg stellt. Er bringt uns zurecht. Richtet uns auf. Und macht uns zu Zeugen seiner Liebe und Menschenfreundlichkeit für unsere Zeit.

Martin Luther ist für mich ein Mensch, dem dieses Glaubenslicht aufgegangen ist – und so wie das Licht, wenn es einmal scheint, die ganze Umgebung erhellt, so hat auch er unter dem Vorzeichen Christi seine Welt neu gesehen. Er hat sich aufgemacht. Nicht um eine neue Kirche zu schaffen, um Spaltung zu erzeugen. Nein, sondern um an einer sich erneuernden Kirche mitzuwirken.

Wir könnten dem viele Lichtereignisse in unserer gemeinsamen Kirchengeschichte zur Seite stellen – Aufbrüche in eine Welt, die wirklich Licht und Hoffnungszeichen braucht. Und wir wissen doch auch um Licht und Schatten und um das, was uns bis heute trennt.

Aber, liebe Schwestern und Brüder, seit mehr als 50 Jahren, seit dem 2. Vatikanischen Konzil sind wir in der ökumenischen Bewegung gemeinsam auf dem Weg: Vom Konflikt zur Gemeinschaft. Man könnte es so sagen: Auch uns ist ein Licht aufgegangen!

Deshalb beginnen wir das gemeinsame Reformationsgedenken nicht zufällig im Advent. Es ist uns ein Ansporn, den Blick gemeinsam auf das Evangelium von Jesus Christus zu richten und dort, bei der Quelle des Lichts, zu suchen, was uns verbindet und zusammenführt. Und von dort aus an den offenen theologischen Fragen zu arbeiten.

Das jedenfalls ist es, was ich mir wünsche, worauf ich hoffe und wozu mich auch dieser Gottesdienst, dieser Abend ganz persönlich in meinem Dienst ermutigt. Und dabei habe ich vor Augen, wie viel in ökumenischer Verbundenheit bereits in vielen Gemeinden geschieht, z.B. in der Adventszeit, beim Weltgebetstag und beim Pfingstfest und auch in unseren Begegnungen als Bischöfe. Und aus vielen Gesprächen weiß ich auch, dass viele Menschen sich danach sehnen und erwarten, dass wir nicht nachlassen im Engagement für Versöhnung.  

„Mache dich auf und werde Licht...“ – im Lichte Jesu Christi sind Aufbrüche verheißungsvoll. Das spüren wir an diesem Abend, im gemeinsamen Hören, in Gesang und Gebet – im Beieinandersein.

Gott schenke uns seinen Segen. Er erneuere uns. Er lasse uns werden, was er verheißen hat: „Licht der Welt!“

Amen.

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