Welt-Mädchentag

Mädchen sind bei Katastrophen besonders gefährdet

Mädchen in Hamzomahar, Provinz Sindh in Pakistan - nach der Hochwasserkatastrophe 2011
Mädchen in Hamzomahar, Provinz Sindh in Pakistan - nach der Hochwasserkatastrophe 2011© epd-bild / Stefan Trappe

11. Oktober 2013 von Doreen Gliemann

Hamburg. Mädchen und junge Frauen sind bei Naturkatastrophen und Krisen stärker gefährdet als Jungen. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Kinderhilfsorganisation Plan International, die am Welt-Mädchentag am 11. Oktober in Hamburg vorgestellt wird. Sie seien während oder nach einer Katastrophe etwa in besonderer Weise sexueller Ausbeutung und Missbrauch ausgesetzt. Würden sie ungewollt schwanger, ließen sie oft eine unsachgemäße Abtreibung vornehmen.

Auch bestehe die Gefahr, sich mit HIV oder einer Geschlechtskrankheit anzustecken. Die Wahrscheinlichkeit, in Folge einer Katastrophe zu sterben, ist für Frauen und Kinder etwa 14-mal höher als für Männer, heißt es in der Plan-Studie.

Nach einer Untersuchung aus Pakistan waren nach der Jahrhundertflut im Sommer 2010 rund 85 Prozent der vertriebenen Menschen weiblich. Während des Tsunamis in Asien 2004 starben 45.000 mehr Frauen als Männer. Bei Forschungen der London School of Economics (LSE) in 141 Ländern kam heraus, dass Jungen in Notsituationen allgemein bevorzugt behandelt werden.

Jugendliche Mütter sind besonders gefährdet

Besonders gefährdet sind in Krisensituationen schwangere Mädchen unter 16 Jahren, weil es bei ihnen während der Schwangerschaft und der Geburt häufiger zu Komplikationen kommt als bei älteren Frauen. Somit ist das Krankheits- und Sterblichkeitsrisiko jugendlicher Mütter und ihrer Babys besonders hoch.

Human Rights Watch: Prostitution nimmt während Krisen deutlich zu

Wenn nach den Katastrophen Familien in Armut leben, bleibt Mädchen und jungen Frauen manchmal nur die Prostitution, um sich und ihre Kinder zu ernähren. Eine von Human Rights Watch durchgeführte Studie zeigte auf, dass nach dem Erdbeben auf Haiti in den Camps zahlreiche Frauen und Mädchen Sex gegen Geld anboten. Die Schwangerschaftsrate erhöhte sich zudem in den Camps auf das Dreifache, zwei Drittel waren ungewollt. 

Manche Hilfsorganisationen würden die besonderen Herausforderung für Mädchen und junge Frauen oft nicht wahrnehmen, kritisiert Plan. Notwendig seien Informationen über Sexualrechte und den Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft. Mädchen und junge Frauen brauchten sichere Aufenthaltsräume und Sanitäranlagen für die persönliche Hygiene.

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Mit einem Fünf-Punkte-Plan will Plan die Gefährdung der Mädchen verringern: So müssten sie unter anderem bei der Katastrophenvorsorge besser eingebunden werden. Oft sei nicht sichergestellt, dass Mädchen genügend Wissen und Ressourcen haben, um die Folgen einer Flut, einer Dürre oder eines Erdbebens zu überleben. In der akuten Nothilfe-Phase seien zudem Finanzmittel für den Schutz vor sexueller Gewalt notwendig.

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