Umfrage

Männer wollen Ernährer und perfekter Vater zugleich sein

Ein Vater liest seiner Tochter vor (Symbolbild).
Ein Vater liest seiner Tochter vor (Symbolbild).© epd-bild / Hanna Spengler

14. Januar 2014 von Simone Viere

Berlin. Deutsche Väter wollen es wohl allen recht machen - dem Arbeitgeber wie ihren Familien. Aber Vollzeit im Beruf und viel Zeit für die Kinder bleibt zumeist ein Wunschtraum. Dabei zeigt sich nach einer Studie der Ost-Mann familienkompatibler.

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Ernährer und perfekter Vater zugleich - so sehen sich Familienväter in Deutschland am liebsten. Doch die Wirklichkeit sieht oft anders aus, wie eine in Berlin vorgestellte forsa-Umfrage im Auftrag der Zeitschrift "Eltern" zeigt.

Mehrheit der Väter dem traditionellen Männerbild treu

Danach bleibt die Mehrheit der Väter dem traditionellen Männerbild treu, wenn es um das Geldverdienen geht. Trotzdem engagieren sie sich bis zu einem gewissen Punkt mehrheitlich bei der Kinderbetreuung. "Die Ergebnisse der Studie offenbaren eine große Widersprüchlichkeit", sagte die Chefredakteurin von "Eltern", Marie-Luise Lewicki, bei der Präsentation. Für die repräsentative Studie "Väter 2014 - zwischen Wunsch und Wirklichkeit" wurden im vergangenem Herbst mehr als 1.000 Väter und Stiefväter im Alter zwischen 20 und 55 Jahren befragt.

So antworteten auf die Frage "Was macht einen guten Vater aus?" 81 Prozent und damit vier von fünf Vätern: "Er verbringt so viel Zeit wie möglich mit den Kindern." Zugleich kreuzten aber 61 Prozent an, dass ein Vater dafür sorge, "dass es der Familie gut geht". Dies habe zur Folge, dass die meisten - nämlich neun von zehn Vätern (89 Prozent) - nach wie vor Vollzeit arbeiten. Nur vier Prozent der Befragten war Teilzeit beschäftigt. Und lediglich ein Drittel wäre gern in Teilzeit. "Was die Arbeitszeit angeht, neigen moderne Väter demnach nicht zum Experimentieren", erklärte Lewicki. Auf der anderen Seite gaben 43 Prozent der berufstätigen Väter an, gern mehr Zeit für die Familie zu haben.

Immer mehr Väter nehmen Elternzeit 

Auch beim Thema Elternzeit sind die Väter nicht sehr experimentierfreudig: Zwar nehmen offenbar immer mehr Väter Elternzeit - bei den Vätern mit Kindern bis sechs Jahre waren es 38 Prozent der Befragten. Doch die große Mehrheit beschränkt sich auf maximal zwei Monate, "die Schnuppervariante", wie es der stellvertretende "Eltern"-Chefredakteur Oliver Steinbach nannte. Lediglich elf Prozent kümmern sich länger als sechs Monate um das Kind. Der Grund könnte bei vielen die Angst um den Job sein: 41 Prozent der abhängig beschäftigten Väter vermuten, dass die Elternzeit sich sehr oder eher negativ auf die Karriere auswirken könnte.

Der Soziologe und Väterforscher Thomas Gesterkamp macht unter anderem familienfeindliche Rahmenbedingungen des Staates etwa durch das Ehegattensplitting und das Betreuungsgeld dafür verantwortlich, dass nur wenige Mütter ihre Arbeitszeit aufstocken. Allerdings sehe er zunehmend unter jüngeren Väter auch "monetäre Pragmatiker", die nicht unbedingt mehr verdienen wollen als ihre Partnerin, sagte Gesterkamp.

Große Unterschiede im Ost-West-Vergleich

Große Unterschiede gibt es dabei zwischen Ost- und Westdeutschland. 25 Jahre nach Mauerfall sagen 39 Prozent der Väter im Osten, dass beide Partner gleichermaßen für die finanzielle Versorgung der Familie zuständig sind. Im Westen stimmen dem nur 17 Prozent der Väter zu. Zudem liegt laut der Umfrage der Anteil der Vollzeit arbeitenden Mütter in Ostdeutschland mit 35 Prozent mehr als doppelt so hoch wie im Westen mit 16 Prozent.

An der Hausarbeit beteiligen sich neun von zehn Männern. Allerdings übernehmen nur 38 Prozent von ihnen die Hälfte oder mehr der täglichen Verrichtungen. Auch hier hat der Ost-Mann die Nase vorn: fast dreimal so viele Väter (14 Prozent) als in Westdeutschland (5 Prozent) sagen, "einen großen Teil der Hausarbeit" zu erledigen. Dabei zeigt sich, dass ab einem Alter von 36 Jahren der Trend zur Hausarbeit bei Vätern bundesweit abnimmt.

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