Mahnmal St. Nikolai soll saniert werden
28. Juni 2012
Hamburg. Das beschädigte Mahnmal St. Nikolai in der Hamburger Altstadt (Willy-Brandt-Straße) soll mit Finanzmitteln der Hansestadt saniert werden. Ein Großteil der Kosten solle aus dem Sanierungsfonds bezahlt werden, kündigte die SPD-Fraktion an, die in der Bürgerschaft die Mehrheit hat.
Notwendig sei aber eine Unterstützung durch den Bund, Stiftungen und Spenden. Es wäre ein wichtiges Zeichen für die Erinnerungskultur, wenn die Sanierung zum 70. Jahrestag der Bombenangriffe auf Hamburg im Sommer 2013 fertig sei, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Andreas Dressel am Mittwoch. Die Gesamtkosten werden vorerst auf mehr als elf Millionen Euro geschätzt.
Zentraler Erinnerungsort für Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft
Das Mahnmal St. Nikolai ist Hamburgs zentraler Erinnerungsort für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft der Jahre 1933-1945. Die ehemalige Hauptkirche St. Nikolai wurde während der Luftangriffe auf Hamburg 1943 zerstört. Der Turm (Höhe 147 Meter) der ehemaligen Hauptkirche St. Nikolai und die Ruinen des Kirchenschiffs wurden nach Kriegsende als Mahnmal erhalten und später unter Denkmalschutz gestellt.
Steinschlag vom Turm
Anlass für die aktuelle Sanierung ist, dass vor einem Jahr ein zehn Kilogramm schweres Mauerstück auf den Radweg fiel. Derzeit ist der Turm eingerüstet. Eigentümer des Mahnmals ist die Stadt. Das Grundstück gehört zum Teil der Kirche. Die heutige Hauptkirche St. Nikolai wurde nach dem Krieg im Stadtteil Harvestehude (nahe Klosterstern) neu gebaut.