Synoden-Entscheidung

Martina Severin-Kaiser wird neue Hauptpastorin von St. Petri

Martina Severin-Kaiser (55)
Martina Severin-Kaiser (55)© epd

22. April 2015 von Klaus Merhof, Timo Teggatz

Hamburg. Es ist entschieden: Martina Severin-Kaiser wird die neue Hauptpastorin von St. Petri. Sie setzte sich bei der Wahl im zweiten Wahlgang gegen Nils Christiansen durch.

Neue Hauptpastorin in der Hamburger St. Petri-Kirche wird zum Jahresende Martina Severin-Kaiser. Die Ökumenebeauftragte der Nordkirche konnte sich im zweiten Wahlgang gegen ihren Mitkandidaten, den Hamburger Pastor Nils Christiansen (50), durchsetzen. Sie bekam genau die erforderliche Zahl von 78 Stimmen der insgesamt 154 Mitglieder der Kirchenkreissynode Hamburg-Ost. Für Christiansen votierten 40 Synodale. Abgegeben wurden 120 Stimmen, es gab eine Enthaltung, eine Stimme war ungültig. Der seit 2002 amtierende St. Petri-Hauptpastor Christoph Störmer (64) geht Ende des Jahres in den Ruhestand.

Im ersten Wahlgang hatte es noch keine Entscheidung gegeben. Für Severin-Kaiser votierten 73 Synodale, für Nils Christiansen gab es 44 Stimmen. Weil keiner der Kandidaten die erforderliche Mehrheit erreichte, mussten die Synodalen erneut abstimmen.

"St. Petri besetzt einen der prominentesten Plätze der Innenstadt", sagte die Theologin nach ihrer Wahl. An diesem Ort halte die Kirche "einen Raum offen, der eben nicht durch die Kräfte von Alltagspolitik und Wirtschaft geprägt wird". Severin-Kaiser studierte in Hamburg und Jerusalem. Ihre erste Pfarrstelle hatte die gebürtige Eutinerin in Hamburg-Steilshoop. Danach betreute sie acht Jahre lang die deutschsprachige Gemeinde in Brüssel. Als Ökumenebeauftragte der Nordkirche ist sie derzeit zugleich Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hamburg (ACKH). Sie ist verheiratet und hat drei Kinder.

In ihrem Vortrag als Kandidatin für das Amt hatte Martina Severin-Kaiser gesagt, dass Kirche in der Stadt „immer eine offene Kirche sein“ solle. Hamburg entwickle sich mehr und mehr zum Abbild der globalisierten Welt und vereine schillernde Gegensätze. Nicht nur das Christentum sei hier „unendlich vielfältig geworden“, sondern die verschiedensten Religionen und Weltanschauungen hätten in der Stadt ihren Platz. Den Umgang damit müsse man lernen, denn noch sei es für Hamburg neu, „dass das Gotteslob in einem Kirchenraum hintereinander in evangelischer, syrisch-orthodoxer und typisch westafrikanisch-charismatischer Weise gefeiert wird“.

Severin-Kaiser: "Ökumenische Gastfreundschaft groß schreiben"

Die 55-Jährige plädiert dafür, in der City-Kirche die „ökumenische Gastfreundschaft groß zu schreiben“ – und dabei über die innerchristliche Ökumene hinauszugehen. Menschen unterschiedlicher Religionen, Menschen mit Migrationsgeschichte, Menschen aus unterschiedlichsten sozialen Milieus: Die Kirche müsse ihnen allen offenstehen.  Und damit einen Gegenpol bilden zu den negativen Seiten einer Großstadt – etwa der „stadttypischen Einsamkeit“, die ein großstädtischer Moloch produziere. „Tränen und Schmerzensgeschichten“ sollten bei gut geschulten Menschen Gehör finden, sagt die Pastorin.

St. Petri ist eine der fünf Hamburger Hauptkirchen und zugleich die älteste Innenstadtkirche. Der erste Vorgängerbau ist für das Jahr 1195 bezeugt. Die heutige Kirche mit ihrem 132 Meter hohen Turm wurde 1844/49 errichtet. Wegen ihrer zentralen Lage an der Einkaufsmeile Mönckebergstraße ist sie auch Hamburgs Rathauskirche. Ein Löwenkopf-Türzieher an ihrem Eingangsportal gilt als der älteste noch in Gebrauch befindliche öffentliche Gegenstand in der Hansestadt.

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