Kirchbauten sanieren und sichern

Mecklenburg: Fast jede fünfte Kirche teilweise einsturzgefährdet

Kirche in Breesen im Landkreis Demmin, Mecklenburg-Vorpommern.
Kirche in Breesen im Landkreis Demmin, Mecklenburg-Vorpommern.© Niteshift, Wikipedia

04. März 2013 von Simone Viere

Schwerin. In Mecklenburg ist fast jede fünfte Kirche zumindest teilweise einsturzgefährdet. Von den 664 evangelischen Dorf- und Stadtkirchen sind 130 in ihrem Bestand teilweise bedroht, sagte der zuständige Sachgebietsleiter in der Kirchenkreisverwaltung, Klaus-Peter Gauer, in Schwerin. Besonders gefährdet seien neugotische Kirchen.

Nach Angaben des Kirchenkreises Mecklenburg musste beispielsweise der Chor der Kirche in Conow (Kreis Ludwigslust-Parchim) bereits 2009 gesperrt werden. Der Turm der Kirche in Breesen bei Neubrandenburg neigt sich, weil das Holz durch Fäulnis und den Holzwurm geschädigt wird. Rund 17 Millionen Euro wurden im vergangenen Jahr für den Erhalt von Kirchen investiert. In diesem Jahr sind Baumaßnahmen in Höhe von rund 16 Millionen Euro geplant. 

In den vergangenen 20 Jahren seien rund 200 Millionen Euro in die Sicherung und Restaurierung der Kirchen in Mecklenburg-Vorpommern geflossen, davon seien nur etwa 25 Prozent von der öffentlichen Hand gekommen, sagte Propst Dirk Sauermann (Parchim). Weitere 200 Millionen Euro seien noch erforderlich. Allein für dringende Notsicherungen würden rund zehn Millionen Euro benötigt. 

"Sakralbauten nicht verkaufen, sondern neue Nutzungsideen entwickeln"

Die Kirchengemeinden könnten die Bauaufgaben nicht allein bewältigen, sagte Sauermann. In Mecklenburg seien statistisch rund 290 und in Pommern 215 Gemeindeglieder für eine Kirche zuständig. Derzeit gebe es in Mecklenburg rund 130 und in Pommern knapp 50 Kirchenbaufördervereine, in denen sich auch viele Nichtchristen engagierten. Es gebe aber noch ein erhebliches Potenzial, dass sich Menschen vor Ort für den Erhalt ihrer Kirche einsetzten. Beispielsweise sei es wichtig, dass der Bauzustand der Kirche regelmäßig beobachtet wird. 

Sauermann sprach sich ferner dafür aus, die Sakralbauten trotz der hohen Baulast nicht zu verkaufen, sondern Ideen für ihre Nutzung zu entwickeln, die über den Gottesdienst hinausgehen. Das könnten Konzerte, Ausstellungen, Festspiele, Kinofilme sowie andere Kunst- und Kulturprojekte sein. Sakrale Bauten seien wichtig, weil sie die «Frage nach Gott in der Gesellschaft» wach hielten und damit auch die Frage nach der Würde des Menschen. 

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