Mehr Flüchtlinge in Hamburg
04. Februar 2013
Hamburg. In Hamburg wurden im vorigen Jahr 2.091 Flüchtlinge aufgenommen, das sind 545 mehr als im Jahr 2011. Erhöht hat sich dabei die Zahl derjenigen Flüchtlinge, die eine städtische Unterkunft benötigen: Waren es 2011 noch 931 Flüchtlinge, so stieg ihre Zahl 2012 auf 1.559, teilte die Innenbehörde am Montag mit. Insgesamt stellten im vorigen Jahr 5.022 Menschen in Hamburg einen Asylantrag, 2.931 wurden auf andere Bundesländer verteilt.
Die mit Abstand größte Gruppe stellten 2012 Flüchtlinge aus Afghanistan (659), allerdings weniger als ein Jahr zuvor (767). Zahlenmäßig stark angestiegen sind dagegen Flüchtlinge aus den Balkanländern Serbien, Mazedonien, Montenegro sowie Bosnien und Herzegowina: Waren es 2011 noch 231 Personen, so verdreifachte sich ihre Zahl 2012 auf 675. Die Asylbewerberzahlen aus dem Iran haben sich mit 223 gegenüber dem Vorjahr verdoppelt, die aus Syrien mit 150 mehr als verdreifacht. Weitere Flüchtlinge stammen aus dem Irak (75), Ägypten (33) und Russland (32).
513 Flüchtlinge wurden in ihre Heimatländer abgeschoben, 68 mehr als im Jahr zuvor. 160 Flüchtlinge waren zuvor in Abschiebehaft, 61 weniger als 2011. Die meisten abgeschobenen Flüchtlingen wurden nach Serbien (75) überführt, gefolgt von Mazedonien (57), der Türkei (53), Ghana (39) und Polen (24).
Zum Stichtag 31.12.2012 befanden sich 1.963 Menschen in einem laufenden Asylverfahren, ein Jahr zuvor waren es nur 1.293. Ein Aufenthaltsrecht aus humanitären Gründen erhielten 1.194 Menschen, 2011 waren es nur 718 gewesen. In 27 Fällen hat die Härtefall-Kommission den weiteren Aufenthalt in Hamburg befürwortet, und die Innenbehörde ist dem in allen Fällen gefolgt. Es sei wichtig, gerade jungen Menschen eine Perspektive zu geben, sagte Innensenator Michael Neumann (SPD). Dies gelte auch dann, wenn die Eltern in der Vergangenheit gegen rechtliche Vorgaben verstoßen haben.