Michel bereitet sich vor für die neuen Glocken
28. Januar 2015
Hamburg. Mehr als 240.000 Euro innerhalb von drei Monaten – die Kampagne für neue Michel-Glocken ist ein voller Erfolg. Bald wird der Auftrag für den Glockenguss vergeben. Doch bis die beiden neuen Glocken erklingen, dauert es noch etwas.
Im Hamburger Michel haben offiziell die Vorbereitungen für den Einbau der beiden neuen Glocken begonnen. So müsse überprüft werden, ob die Stahlträger und Betondecken im Turm für das zusätzliche Gewicht von fünf Tonnen ausreichend seien, sagte Hauptpastor Alexander Röder. Eventuell sei eine Verstärkung notwendig. Kommende Woche wird dann der Turm mit Hilfe eines "Unwuchterregers" in eine künstlich erzeugte Schwingung geraten, um ein Schwingungsgutachten zu erstellen. Die Gemeinde hofft, die beiden neuen Glocken im Herbst einweihen zu können.
Finanziert werden die beiden neuen Schlagglocken mit Hilfe von Spenden. Vor zwölf Wochen war die Aktion gestartet, und bislang wurden dafür 242.546 Euro gesammelt. Rund 250.000 Euro sollen die Glocken mitsamt Einbau kosten. Röder: "Wir sind völlig begeistert." Während der kommenden Sitzung will der Kirchenvorstand den Auftrag für den Glockenguss vergeben.
Warum die Glocken jetzt anders klingen
Im 1. Weltkrieg musste St. Michaelis fast alle Glocken für die Waffenproduktion hergeben. Zwei Schlagglocken der Turmuhr wurden bis heute nicht ersetzt und sollen jetzt ersetzt werden. Eine unerwartete Schwierigkeit habe sich jedoch aktuell bei der Frage der Tonhöhe ergeben, räumte Röder ein. Weil inzwischen zwei Stahlglocken durch Bronzeglocken ersetzt wurden, habe sich auch der Klang des Gesamtgeläuts verändert. Außerdem müsse das künftige Michel-Geläut mit den benachbarten Kirchenglocken abgestimmt werden.
Die erste Glocke soll dreimal schlagen und damit die letzte Viertelstunde vor der vollen Stunde zu Gehör bringen. Die zweite Glocke wird die "Vaterunser-Glocke": Sie wird sieben Mal angeschlagen, wenn in der Kirche das Vaterunser gebetet wird.
