Mittelalterliche Gobelinstickerei aus dem 14. Jahrhundert im Stadtmuseum Bergen auf Rügen
19. Juli 2013
Rügen. Ein mittelalterliches Leinentuch der evangelischen Kirchengemeinde Bergen auf der Insel Rügen ist restauriert worden. Das 82 mal 240 Zentimeter große Tuch mit Gobelinstickerei aus dem 14. Jahrhundert wird ab dem 26. Oktober als Dauerleihgabe im Stadtmuseum Bergen zu sehen sein. Es zeigt Minne- und Ritterszenen in zwölf Bildern.
Das Tuch war seit Juli 2012 in einer Werkstatt im Domstift zu Brandenburg von einer Textilrestauratorin überholt worden, sagte der Vorsitzende des Kirchengemeinderates, Tino Mehner, dem epd am Freitag. Diese Arbeiten sowie eine Ausstellungsvitrine und eine Publikation zu dem Tuch werden insgesamt über 9.000 Euro kosten. Das Geld kam durch Spenden sowie Gelder der Kommune, der Sparkasse Rügen und der Kulturstiftung Rügen zusammen.
Die evangelische Kirchengemeinde Bergen besitzt als ehemalige Klosterkirche das um 1330 geschaffene Leinentuch mit der aufwendigen Stickerei. "Leider wurde dieses Tuch in den vergangenen Jahrzehnten aus dem Bewusstsein der Gemeinde entrückt", heißt es auf der Internetseite der Kirchengemeinde. Außer einigen Kunsthistorikern habe es kaum jemand zu sehen bekommen.
Am 4. April 2008 wurde das Tuch nach über 30 Jahren der Öffentlichkeit gezeigt. Durch Alterung fehlten damals schon Teile der Stickerei oder waren so verblasst, dass einige Motive auf der Rückseite anhand der Vorzeichnungen besser zu erkennen waren.