"Mittendrin" - Tagung zu Kirche auf dem Land
23. Mai 2013
Greifswald. Mit den Herausforderungen an die kirchliche Arbeit in ländlichen Regionen beschäftigt sich seit Donnerstag (23. Mai) in Greifswald eine wissenschaftliche Tagung der Universität Greifswald. Mehr als 140 Teilnehmer werden bis Sonnabend mit 19 internationalen Experten verschiedener Wissenschaftsdisziplinen und Bischöfen unterschiedlicher Kirchen diskutieren, teilte die Theologische Fakultät mit. Dabei geht es um die Frage, wie die Kirche auf dem Land angesichts von demografischem Wandel und Pfarrstellen-Streichung eine verlässliche zivilgesellschaftliche Stütze bleibt.
- Programm
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Kirche auf dem Land ist vielfach herausgefordert. Zurückgehende Gemeindegliederzahlen, größer werdende Strukturen, weniger hauptamtliches Personal und weniger Veranstaltungen umreißen die Problemlage. Der wissenschaftliche Leiter des Symposiums, Prof. Dr. Michael Herbst, machte im Vorfeld der Veranstaltung deutlich: "Es sollen während des Symposiums Wege sichtbar werden, die für Kirche gangbar sind. Dabei ist zu fragen, wie die Kirche auch angesichts der Veränderungen zukünftig ein verlässlicher Akteur auf dem Land bleibt."
Ralf Meister: "Ja zu den Chancen des Kleinerseins"
Trotz des großen Veränderungsdrucks spielen in Deutschland Gemeinden in der Fläche nach wie vor eine wichtige Rolle. Der hannoversche Landesbischof, Ralf Meister, will in seinem öffentlichen Abendvortrag am Donnerstag, 23.5., um 19.30 Uhr auf die Möglichkeiten von Kirche in ländlichen Räumen hinweisen: "Im Abschied von der Kränkung des Kleinerwerdens und im Ja zu den Chancen des Kleinerseins können Kirchengemeinden ermutigt werden, Agenturen für eine sonst aussterbende, hoffnungsvolle Haltung zu werden." Ralf Meister ist 1962 in Hamburg geboren und seit 2011 Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, die neben wenigen großstädtischen Gemeinden überwiegend Kirchengemeinden im ländlichen Raum hat.
Das Symposium ist interdisziplinär und international angelegt. Ein Schwerpunkt liegt zudem auf dem ökumenischen Gespräch.