MV: Gemeinnützige Arbeit vermied 60.000 Hafttage
05. März 2014
Schwerin. In Mecklenburg-Vorpommern hat 2013 gut die Hälfte der fast 2.900 Geldbußen-Schuldner ihre Strafe durch gemeinnützige Arbeit beglichen. Das Projekt „Schwitzen statt sitzen” gibt es bereits seit mehr als zehn Jahren im Nordosten, wie das Justizministerium mitteilte.
Dadurch konnten allein im vergangenen Jahr 60.000 Gefängnistage vermieden und die Landeskasse um rund 430.000 Euro entlastet werden. Wer eine Geldbuße nicht zahlen kann, muss ersatzweise ins Gefängnis oder kann sie gemeinnützig abarbeiten.
Gemeinnützige Arbeit hilft beiden Seiten
Eine Geldbuße zu bezahlen, sei für viele Menschen eine hohe Hürde, erklärte Ministerin Uta-Maria Kuder (CDU). 2013 saßen durchschnittlich 92 Menschen pro Tag im Gefängnis, weil sie eine Geldbuße nicht bezahlen konnten. Eine Ersatzfreiheitsstrafe würde die Situation vieler Betroffener meist verschlimmern. Hingegen sei beiden Seiten geholfen, wenn gemeinnützige Vereine die Arbeitskräfte etwa für Landschaftspflege nutzen können und die Verurteilten dadurch ihre Geldstrafe begleichen.