Neue Gottesdienstberater in der Nordkirche unterstützen Kirchengemeinden
01. März 2013
Hamburg. Einmal den eigenen Gottesdienst "durchspielen". Mal ausprobieren, wie man das Abendmahl noch feiern könnte. Oder überlegen, wie man einen Gottesdienst gestalten kann, wenn nur wenige Gäste kommen. Solche Möglichkeiten geben seit kurzem 14 neue Gottesdienstberater (13 Pastoren und ein Kantor) in der Nordkirche. Sie wollen Gemeinden helfen, ihre Gottesdienste so zu feiern, wie es zu ihnen passt.
"Was man liebt, muss man üben", sagt Anne Gidion vom Gottesdienstinstitut der Nordkirche. Gemeinsam mit Pastor Thomas Hirsch-Hüffell hat sie die Berater ein Jahr lang ausgebildet, mit ihnen die eigene gottesdienstliche Praxis reflektiert und Neues erprobt. Jeder Berater hat dabei auch seine eigenen Schwerpunktthemen herausgefunden, zu denen er nun anderen Hilfestellen geben kann.
Zum Beispiel bei Fragen der Liturgie, zu Kasualien, Abendmahlsformen, dem Auftreten vor der Gemeinde ebenso wie zur Predigtvorbereitung, Stimme und Sprache. "Manche feiern zum Beispiel jahrelang eine Form von Abendmahl, die gar nicht zu ihnen und zu ihrer Gemeinde passt", hat Gidion erlebt. Der Raum, die Menschen, die in ihm zusammenkommen – das müsse stimmig sein.
"Fremdenführer" sein in der eigenen Heimat
Manchmal könne es helfen, einmal "Fremdenführer" zu sein in der eigenen Heimat, beschreibt die Pastorin das Ziel. Gemeinsam mit den Gottesdienstberatern kann man überlegen: Was hat welche Wirkung? Was sagt es über die Gemeinde aus, wenn der Pastor jedem einzelnen den Kelch reicht? Und was, wenn er von Gottesdienstbesucher zu Gottesdienstbesucher weitergereicht wird? Auf welche Art kann der Lektor den Bibeltext lesen? Wie wirkt der Pastor beim Schlusssegen? "Von solchen Dingen kann abhängen, ob der Gottesdienst gelingt, etwas 'rüberkommt'." Und über manche Dinge, findet Gidion, sollte man nicht erst dann nachdenken, wenn die Kirchenglocken schon läuten.
"Aber wir können doch nicht so tun als ob", hörten die Leiter des Ausbildungskurses in den vergangenen Monaten. Mit Kunststoffoblaten wurde 14 Mal das Abendmahl geübt, im Talar die Kirche durchschritten. Genau dieses "Durchspielen "gehörte zum Konzept. Alle Präsenzberufe, sagt Gidion, trainieren so etwas.
"Qualifiziertes Feedback von Kollegen bekommt man selten"
Nach dem Vikariat ist oft Schluss: kein "Fachmann" kommt mehr vorbei und gibt den Pastoren Rückmeldung zum Gottesdienst. "Es sagt vielleicht mal jemand am Ausgang: Das war aber ein schöner Gottesdienst. Aber qualifiziertes Feedback bekommt man selten", so Gidion. Deswegen gehört auch die sogenannte "kollegiale Intervision" zum Angebot von Gottesdienstberatern: bei Kollegen im Gottesdienst vorbeischauen und Rückmeldung geben. Die Berater wenden sich an Lektoren, Gottesdienstgruppen, Kirchengemeinderäte und Pastoren.
Kontakt: 040/306201250 oder<link http: gottesdienstinstitut-nordkirche.de link-extern> www.gottesdienstinstitut-nordkirche.de