Neuer Grenz-Lehrpfad in Westmecklenburg eröffnet
09. November 2012
Schlagsdorf. An der ehemaligen innerdeutschen Grenze in Westmecklenburg ist ein Lehrpfad zur Grenzgeschichte eingeweiht worden. Mit diesem außerschulischen Lernort für die historisch-politische Bildung könnten neue Zielgruppen angesprochen werden, sagte der Schweriner Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) bei der Eröffnung am Donnerstag. Mauerbau und Mauerfall hätten das Leben vieler Menschen in Ost und West nachhaltig beeinflusst.
Auf dem Grenzparcours am Mechower See bei Schlagsdorf können sich Besucher anhand von 14 Informationsstelen in deutscher und englischer Sprache über Ereignisse und Orte informieren, die im Zusammenhang mit dem DDR-Grenzregime in der Gemeinde und ihrer Umgebung stehen. Der Lehrpfad kostete 73.500 Euro, von denen zwei Drittel die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur übernahm.
Geschichte an historischen Orten sichtbar machen
Der Parcours "Grenzwege Schlagsdorf - Lesezeichen in der Natur zur deutschen Teilung" besteht aus zwei Abschnitten von etwa 1,5 und 2,1 Kilometern Länge und ist nach Angaben des Vereins "Politische Memoriale" einmalig in Norddeutschland. Die Informationsstelen machen Geschichte am historischen Ort sichtbar, erlauben eine Orientierung in Raum und Zeit, berichten über dramatische Ereignisse und beschreiben den Aufbau der DDR-Sperranlagen.
Der Lehrpfad gehört zur neuen Konzeption für das seit über zehn Jahren in Schlagsdorf bestehende Museum "Grenzhus". Für das Museum, das etwa 10.000 Besucher pro Jahr zählt, sei vor kurzem eine neue Ausstellungskonzeption entstanden, an der sich auch der Verein "Politische Memoriale" beteiligte.