Niebüll ehrt Orgel-Komponist Fehr
16. Oktober 2018
Mit einem Festgottesdienst am Sonntag (21. Oktober, 10 Uhr) erinnert die evangelische Christusgemeinde Niebüll an ihren ehemaligen Organisten, Küster und Lehrer Ulrich Anton Clausen Fehr (1753-1812), der von 1778 bis 1784 in der nordfriesischen Gemeinde wirkte. In dieser Zeit komponierte und sammelte er Musik für den Gottesdienst in einem Notenbuch, wie die Gemeinde mitteilte.
Fast wäre Fehrs Notenbuch verloren gegangen. Es wurde jedoch aus dem Müll gerettet und befindet sich seitdem in Privatbesitz. Nun möchte der Besitzer die kostbare Sammlung dem Landeskirchlichen Archiv der Nordkirche in Kiel stiften.
In dem Festgottesdienst wird Musik von Fehr erklingen. Anschließend erzählt Hinrich Paul die Geschichte des Notenbuchs. Konrad Küster, Professor für Musikgeschichte an der Universität Freiburg, spricht über die Bedeutung des Sammelbandes für die Orgelmusik-Geschichte Nordfrieslands. Die Noten sollen in einer Online-Ausgabe frei zugänglich sein. An der Orgel spielen Volker Scheibe (Niebüll) und Landeskirchenmusikdirektor Hans-Jürgen Wulf (Hamburg).
Fehrs Bedeutung reicht weit über Niebüll hinaus. In seiner späteren Position im nordschleswigschen Hadersleben (Haderslev) unterstützte er den jungen Orgelbauer Jürgen Marcussen (1781-1860) dabei, ein königliches Privileg für sein Handwerk zu erhalten. Marcussens Nachfahren bauten 1896 unter anderem die Niebüller Orgel. Eine der jüngeren Marcussen-Orgeln ist die 2015 eingeweihte Orgel im nordfriesischen Süderlügum.