Nordkirche befragt Nichtchristen zu Religion und Kirche
25. Februar 2013
Rostock. Die evangelische Nordkirche hat damit begonnen, Nichtchristen anonym nach ihren Einstellungen zu Kirche und Religion zu befragen. Dazu wurde ein Fragenkatalog erarbeitet, der zunächst vor allem an kirchliche und diakonische Einrichtungen verteilt wird, die Kontakte zu Konfessionslosen haben, darunter Kindertagesstätten und Schulen, teilte die Arbeitsstelle "Kirche im Dialog" in Rostock mit.
Die Arbeitsstelle hofft, dass sie bis Mitte des Jahres etwa 400 ausgefüllte Fragebögen zurückerhält. Daneben sind auch sogenannte qualitative Interviews geplant, die sich inhaltlich am Fragebogen orientieren. Zudem ist vorgesehen, die Fragen online zu stellen. Dies brauche aber "noch etwas Zeit". Zum Ausfüllen des Fragebogens würden etwa 20 Minuten benötigt.
Gibt es ein Leben nach dem Tod?
Erfragt wird unter anderem, ob man an ein Leben nach dem Tod glaubt und ob man manchmal das Gefühl hat, dass eine höhere Macht auf das eigene Leben einwirkt. Auch die Vorstellungen vom Sinn des Lebens und dem Umgang mit Trauer werden erkundet. Ebenso, woraus man Kraft für den Alltag schöpft und bei welchen Problemen man einen Pastor um Hilfe bitten würde.
Ferner wird gefragt, in welchen Bereichen sich die Kirche ändern sollte, was man an der Kirche gut findet und welche Aufgaben die Kirche hat. Ganz konkret wird auch danach gefragt, ob man an Gott glaubt und wie man zur Religion steht, wie die eigene Beziehung zur Kirche ist und wie viel Berührung man in seinem Leben schon mit Kirche hatte.
Wie ist die eigene Beziehung zur Kirche?
Die Arbeitsstelle "Kirche im Dialog" startete bereits im September 2011 in Rostock und Hamburg und damit neun Monate vor Gründung der Nordkirche. In Mecklenburg-Vorpommern gehören nur rund 21 Prozent, in Schleswig-Holstein gut 60 Prozent und in Hamburg 41 Prozent der Bevölkerung der evangelischen oder katholischen Kirche an. Bischof Andreas von Maltzahn (Schwerin) ist Vorsitzender des Beirates der Arbeitsstelle.
Bischof Maltzahn: "Gemeinsame Schnittmengen und Interessen" entdecken
Durch die Tätigkeit der Arbeitsstelle sollen Maltzahn zufolge auch "gemeinsame Schnittmengen und Interessen" zwischen der Kirche und Nichtkirchenmitgliedern entdeckt werden. "Wir wollen durch diesen Dialog als Kirche offener werden für Menschen, die auf der Suche sind", hatte er vor kurzem gegenüber epd gesagt. Später sollen von der Einrichtung kirchliche Projekte initiiert und begleitet werden.