Debatte um Grundeinkommen

Nordkirche: Frauensynode bringt "Care-Geld" auf den Weg

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Symbolbild© Dmytro /iStockphoto

11. November 2013 von Doreen Gliemann

Kiel. Die Frauensynode der Nordkirche will sich verstärkt in Gesellschaft und Kirche für ein sogenanntes Care-Geld einsetzen. Damit sollen bisher unbezahlte Arbeiten in der Familie wie Kindererziehung oder die Pflege von Angehörigen künftig mit einem sozialversicherungspflichtigen Gehalt bezahlt werden.

Auf ihrer jüngsten Tagung am Wochenende in Kiel kündigten die Kirchenfrauen an, das Thema nun verstärkt in den rund 1.000 evangelischen Kirchengemeinden in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern zu beraten.

Zur Frauensynode gehören insgesamt 87 Delegierte aus Kirchengemeinden, Kirchenkreisen sowie den Diensten und Werken der Nordkirche. Nach den Worten von Waltraud Waidelich, Sozialökonomin im Nordkirchen-Frauenwerk, könnte das "Care-Geld" durch Besteuerung aller Einkommen finanziert werden. Zudem könnten beispielsweise Betreuungsgeld und Kindergeld wegfallen.

Waidelich: Hausarbeit muss zu Rentenansprüchen führen

Wer die klassische Hausarbeit leiste, müsse ein Gehalt bekommen und sozialversichert sein, betonte Waidelich. Es müssten Rentenansprüche erworben werden, von denen später ein auskömmlicher Lebensunterhalt bestritten werden kann.

Die Sozialwissenschaftlerin und Grünen-Politikerin Susann Worschech aus Berlin verwies auf die laufenden Koalitionsverhandlungen zwischen CDU/CSU und SPD. In der Sozial- und Steuerpolitik sei kein Umdenken in Richtung "Care" oder bedingungsloses Grundeinkommen erkennbar. Das bedingungslose Grundeinkommen würde die Chance bieten, die Existenz auch ohne Erwerbsarbeit sichern zu können. Allerdings bestünde die Gefahr, dass traditionelle Rollenmuster verstärkt würden. Frauen könnten dazu gedrängt werden, bei einem ohnehin gesicherten Einkommen ganz aus der Erwerbsarbeit auszuscheiden und sich allein auf die Familienarbeit zu konzentrieren.

Teilzeit-Falle: Geringe Rentenansprüche

Worschech sprach sich unter anderem für einen gesetzlichen Mindestlohn und arbeitsrechtliche Änderungen wie eine familienfreundliche 30- bis 35-Stunden-Woche aus. Teilzeitbeschäftigung mit der Folge deutlich verminderter Rentenansprüche sei nach wie vor hauptsächlich Frauensache. Zudem müsse die Unterbezahlung von immer noch typischen "Frauenjobs" in Pflege und Erziehung beendet werden.

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