Nordkirche nimmt Kurs auf Reformationsjubiläum
03. Januar 2013
Kiel. Die EKD-Synode hatte jüngst unterstrichen, dass sie das Reformationsjubiläum als zentrale Herausforderung sieht. Sie will für eine Wiederbelebung des Glaubens werben. Auch die Nordkirche ist dabei.
Die Nordkirche nimmt Kurs auf das 500. Reformationsjubiläum im Jahr 2017. Der Thesenanschlag Martin Luthers 1517 an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation und Geburtsstunde der evangelischen Kirche. Die gesamtgesellschaftliche Bedeutung dieses Ereignisses will der Kieler Oberkirchenrat Daniel Mourkojannis (49) mit Projekten, Konzerten und Ausstellungen unterstreichen. Der ehemalige Kieler Gemeindepastor ist bereits seit August Nordkirchen-Beauftragter für das Reformationsjubiläum.
Möglichst viele Akteure einbinden
Möglichst viele Akteure im Norden müssten eingebunden werden, so Mourkojannis. So seien die Planungen für eine Zeitschriftenreihe "Orte der Reformation in Hamburg, Lübeck und Schleswig-Holstein" weitgehend abgeschlossen. Herausgeber sind neben Mourkojannis der Kieler Theologie-Professor Johannes Schilling und der Schleswiger Bischof Gerhard Ulrich. Orte wie die Hamburger Hauptkirchen oder der Schleswiger Dom werden darin unter dem Gesichtspunkt der Reformation vorgestellt. Auch für Mecklenburg-Vorpommern ist ein Heft bereits in Planung.
Der Flensburger Museumsberg plant für 2016 eine Ausstellung mit Sakralkunst aus seinen Beständen in den Herkunfts-Kirchen. Die Schleswiger Landesmuseen bieten ein Festival Gottorfer Hofmusik für 2013 an, um zu zeigen, wie die norddeutsche Musik das Luthertum prägte.
Kulturhistorisches Musiktheater in Mecklenburg geplant
In Mecklenburg ist für das kommende Jahr ein kulturhistorisches Musiktheater über die Anfänge der Reformation in der Region geplant. Auch die Kultureinrichtungen der Stadt Hamburg haben die Lutherdekade und das Reformationsjubiläum im Blick.
Dänemark will das Syddansk Orgelfestival (2013) in die Vorbereitungsveranstaltungen für das Jubiläum einbringen. Der Bund ist bis 2017 mit jährlich fünf Millionen Euro dabei. Die Fördergelder gehen aber nicht in Projekte, bei denen allein die Kirche Veranstalter ist. Das sieht Mourkojannis durchaus positiv. Dadurch werde der überkirchliche Charakter der Reformation unterstrichen, betont er.
Eigene Glaubensvorstellungen immer wieder neu hinterfragen
Das Reformationsjubiläum biete die Chance zu einer persönlichen und kritischen Bestandsaufnahme, sagte der Oberkirchenrat. Es gelte, die eigenen Glaubensvorstellungen immer wieder neu und grundlegend zu hinterfragen. Der Grundsatz, dass Kirche ständig reformiert werden müsse und Christsein eine tägliche Besinnung auf das Evangelium bedeute, gehörten zu den zentralen Aussagen der Reformation.