Nordkirche unterstützt die Friedensarbeit in der Ukraine
14. Juni 2014
Lübeck-Travemünde. Die evangelische Nordkirche hat angesichts neuer Kämpfe die Kirchen in der Ukraine ermutigt, ihre Friedensarbeit fortzusetzen. Notwendig sei ein breiter Dialog mit allen Ukrainern, heißt es in einer Resolution der Synode (Kirchenparlament), die am Sonnabend in Lübeck-Travemünde beschlossen wurde. „Wir beten für einen eigenen Weg der Ukraine.”
Zudem wird in dem Papier auf die bedrohliche Lage in Estland, Lettland und Litauen hingewiesen. Von einer einseitigen Verurteilung der russischen Politik sah die Synode ab. In der Ukraine sind am Sonnabend bei einem Flugzeug-Abschuss durch pro-russische Kämpfer rund 50 Soldaten getötet worden.
Evangelischer Pastor in Kiew setzt sich für Friedensgespräche ein
Zuvor hatte Ralf Haska, evangelischer Pastor in der ukrainischen Hauptstadt Kiew, über die Friedensarbeit vor Ort berichtet. Evangelische, Katholische, Griechisch-Orthodoxe und Russisch-Orthodoxe Kirche hätten in Kiew Runde Tische zwischen Protestierern und Sicherheitskräften organisiert, um das persönliche Gespräch zu fördern.
Die evangelische Kirche St. Katharina ist nur wenige Meter vom Maidan-Platz entfernt und diente während der Proteste als Lazarett. Inzwischen sei das Leben seiner Kiewer Gemeinde „relativ normal”, sagte Haska. Das Lazarett sei mittlerweile aufgelöst worden. Er spüre insbesondere bei den Russland-Deutschen aber noch eine starke Anspannung. Viele wollten nach Deutschland auswandern.