Landessynode der Nordkiche

Nordkirche zeichnet Flüchtlingsprojekte und Fundraising aus

Das Projekt „Kita-Rückzugsräume” erhält den Initiativpreis der Nordkirche „Der Nordstern”.
Das Projekt „Kita-Rückzugsräume” erhält den Initiativpreis der Nordkirche „Der Nordstern”.© Beate Koch

03. März 2017 von Oliver Quellmalz

Auf ihrer Tagung in Lübeck-Travemünde hat die Landessynode der Nordkirche erstmals drei evangelische Flüchtlingsprojekte mit dem "Nordstern" ausgezeichnet. Weiterhin wichtig waren eine Resolution zum G-20-Gipfel und ein Positionspapier "Gerechter Frieden".

Der erstmals vergebene Nordkirchen-Preis "Nordstern" ging nach Wyk auf Föhr, Parchim und an das Kita-Werk Altona-Blankenese. Die Preisträger erhielten jeweils 1.000 Euro.

Das "Gemeindefrühstück" in Wyk auf Föhr versammelt seit zwei Jahren monatlich rund 40 Einheimische und Flüchtlinge im Gemeindehaus.

Das "M41-Haus der Begegnung" im mecklenburgischen Parchim ist ein umgebautes Pfarrhaus, in dem Sprachkurse, Café und Kochabende angeboten werden.

In dem Hamburger Projekt "Kita-Rückzugsräume" öffnen einmal pro Woche fünf Kitas ihre Türen für Frauen und Kinder aus den nahe gelegenen Flüchtlingsunterkünften. 

Fundraisingpreis

Ein Fundraising-Preis ging an die Hamburger Gemeinde St. Georg für ihr Spendenprojekt, um Transitflüchtlinge am Hauptbahnhof zu unterstützen.

Ausgezeichnet wurde auch die Greifswalder St. Mariengemeinde für "1000x1000 Ideen" zur Finanzierung der Kirchensanierung. Unter dem Motto "Löcher stopfen" wurde in Seester (bei Elmshorn) ein 90 Meter langer Schal gestrickt, der die Kirche umrundet.

Im Kirchenkreis Nordfriesland wurde für "Eine Rose für die Erinnerungskultur" eigens die Rose "Friedenslicht" gezüchtet. Mit jeder verkauften Rose wird ein Euro gespendet.

Resolution zum G-20-Gipfel in Hamburg

Die Landessynode der Nordkirche will sich engagiert in die Debatten des G-20-Gipfels in Hamburg einbringen. Die Bundesregierung sollte darin unterstützt werden, die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen global umzusetzen. Die Synode fordert, vor allem die armen Länder in den Blick zu nehmen, die beim G-20-Gipfel am 7. und 8. Juli nicht vertreten sind. Kirchliche Gruppen sollten sich aber nur an friedlichen Aktionen beteiligen.

Konkret geplant ist ein ökumenischer Gottesdienst zum Gipfel am 8. Juli in der Hamburger Hauptkirche St. Katharinen. Das Interreligiöse Forum veranstaltet am Vorabend (6. Juli) in der Universität ein Friedensgebet mit Vertretern der Weltreligionen. 

Landessynode verabschiedet Positionspapier "Gerechter Frieden"

Trotz mehrstündiger Debatte konnte sich die Landessynode nicht auf eine einheitliche Position zur globalen Friedenspolitik einigen. In dem Positionspapier "Gerechter Frieden" wird militärische Gewalt und Waffenexport grundsätzlich abgelehnt. Akzeptabel seien allenfalls Aktionen der Vereinten Nationen, um durch militärische Gewalt größeres Unrecht zu verhindern. 

Das Papier wurde jedoch ohne die strittigen Punkte zu Militäreinsätzen beschlossen. Die Herausforderungen seien derart komplex, dass sich die Synode derzeit noch nicht positionieren könne, bilanzierte Synodenpräses Andreas Tietze. Die Aussagen in dem Positionspapier sollen als Impuls für weitere Diskussionen genutzt werden. 

Anders als in der Friedensbewegung der 80er Jahre sei die Lage heute "furchtbar kompliziert", räumte der Schweriner Bischof Andreas von Maltzahn ein. Mit einer "scheinbar eindeutigen Position" werde sich die Kirche ins politische Abseits bewegen. Das Schicksal der ermordeten Jesiden zeige, dass auch ein Nicht-Handeln schuldig mache, sagte der Kieler Synodale Rudolf Görner. 

Zerstörerischen Kriegen müsse etwas entgegengesetzt werden, forderte dagegen die Hamburger Synodale Elisabeth Lingner. Nur mit einer eindeutigen pazifistischen Grundposition könne die Kirche in den gesellschaftlichen Dialog treten. 

Die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs hatte zuvor an Politik und Gesellschaft appelliert, den interreligiösen Dialog nicht aufzugeben. Gerade in Krisenzeiten sei das Gespräch wichtiger denn je. Fehrs warb erneut für den Staatsvertrag mit den muslimischen Gemeinschaften in Hamburg. CDU, FDP und AfD hatten gefordert, den Staatsvertrag aufzugeben oder auszusetzen, waren damit in der Bürgerschaft aber gescheitert. 

Ziel des interreligiösen Dialogs sei es, die dialogbereiten Kräfte zu stärken und extremistische Ansichten deutlich zurückzuweisen, sagte Fehrs. Die aktuellen Entwicklungen in der Türkei würden auch das interreligiöse Miteinander belasten. Es sei nahezu ein Wunder, dass es in Hamburg immer noch einen gemeinsamen Religionsunterricht mit Beteiligung aller großen Religionen gebe. 

Nordkirchen-Preis "Der Nordstern" zeichnet Flüchtlingsengagement aus

Der erstmals vergebene Nordkirchen-Preis "Nordstern" und jeweils 1.000 Euro gingen nach Wyk auf Föhr, Parchim und an das Kita-Werk Altona-Blankenese. Das "Gemeindefrühstück" in Wyk auf Föhr versammelt seit zwei Jahren monatlich rund 40 Einheimische und Flüchtlinge im Gemeindehaus. Das "M41-Haus der Begegnung" im mecklenburgischen Parchim ist ein umgebautes Pfarrhaus, in dem Sprachkurse, Café und Kochabende angeboten werden. In dem Hamburger Projekt "Kita-Rückzugsräume" öffnen einmal pro Woche fünf Kitas ihre Türen für Frauen und Kinder aus den nahe gelegenen Flüchtlingsunterkünften. 

Ein Fundraising-Preis ging an die Hamburger Gemeinde St. Georg für ihr Spendenprojekt, um Transitflüchtlinge am Hauptbahnhof zu unterstützen. Ausgezeichnet wurde auch die Greifswalder St. Mariengemeinde für "1000x1000 Ideen" zur Finanzierung der Kirchensanierung. Unter dem Motto "Löcher stopfen" wurde in Seester (bei Elmshorn) ein 90 Meter langer Schal gestrickt, der die Kirche umrundet. Im Kirchenkreis Nordfriesland wurde für "Eine Rose für die Erinnerungskultur" eigens die Rose "Friedenslicht" gezüchtet. Mit jeder verkauften Rose wird ein Euro gespendet.

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