„Asyl in der Kirche”

Ökumenische Kirchenasylbewegung feiert 20-jähriges Bestehen

Flüchtlinge aus Afrika wohnten für einige Tage im November in der evangelischen Kirche Cantate Domino in der Frankfurter Nordweststadt, nachdem fünf Kirchengemeinden beschlossen spontan hatten, den Flüchtlingen gemeinsam zu helfen. (Symbolbild)
Flüchtlinge aus Afrika wohnten für einige Tage im November in der evangelischen Kirche Cantate Domino in der Frankfurter Nordweststadt, nachdem fünf Kirchengemeinden beschlossen spontan hatten, den Flüchtlingen gemeinsam zu helfen. (Symbolbild)© epd-bild / Jochen Günther

14. Februar 2014 von Simone Viere

Berlin/Hamburg. Die Ökumenische Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Asyl in der Kirche hat zu ihrem 20-jährigen Bestehen einen besseren Schutz von Flüchtlingen in der EU gefordert. Die Kirchenasylbewegung arbeite weiter daran, dass ganz Europa zu einem Schutzraum für Migranten wird, erklärte die BAG-Vorsitzende Fanny Dethloff in Berlin.

Mitte Januar gab es laut "Asyl in der Kirche" 33 Kirchenasyle mit mindestens 73 Personen, davon 29 Kinder. Dabei seien 24 Kirchenasyle sogenannte Dublin-II Fälle, in denen die Asylsuchenden vor ihrer Einreise nach Deutschland bereits in ein anderes EU-Land eingereist waren. In diesen Fällen ist dasjenige Land für das Asylverfahren zuständig, das als EU-Einreiseland gilt.

Ansprechpartner für Gemeinden und Schutzsuchende

Die BAG wurde am 13. Februar 1994 in der Evangelischen Akademie in Mühlheim an der Ruhr gegründet. Seit zwei Jahrzehnten ist sie Ansprechpartnerin für Gemeinden und Schutzsuchende bei Fragen rund um das Kirchenasyl. In der Pressemitteilung zur Gründung hieß es: "Angesichts einer immer rigider gehandhabten Abschiebepraxis, bei der individuelle Abschiebehindernisse oft nicht genau geprüft werden, wird Kirchenasyl zu einem dringender werdenden Erfordernis."

Kirchenasyle in ganz Deutschland zu 75 Prozent erfolgreiche beendet

Diese Pressemitteilung habe bis heute nicht an Aktualität verloren, hieß es zum 20. Geburtstag.Seitdem hätten evangelische und katholische Kirchengemeinden und Klöster in ganz Deutschland zahlreiche Kirchenasyle gewährt und konnten diese zu 75 Prozent erfolgreich beenden. Dasselbe gelte für die Charta von Groningen (1987), die eine der Grundlagen der Kirchenasyl-Arbeit in Europa darstellt und die am 10.10.2010 in der "Charta der neuen ‚Sanctuary-Bewegung‘ in Europa" ergänzt und neu formuliert wurde. Darin wird die Aufgabe von "Asyl in der Kirche" wie folgt zusammengefasst: "Ganz Europa muss zu einem Schutzraum, einem 'sanctuary', für Migranten und Migrantinnen werden! Dafür wollen wir eintreten – in der Überzeugung, dass Gott die Fremden liebt und wir in ihnen Gott selbst begegnen (Mt. 25, 31ff.)."

Wunsch: Ganz Europa ein Schutzraum für Migranten

"Wir sind noch weit davon entfernt, dass 'ganz Europa' solch ein 'Schutzraum' wird. Und so feiern wir unser 20-jähriges Bestehen und arbeiten weiter daran, dass dieses Europa nach und nach einer werden kann", so Pastorin Dethloff.

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