Ökumenischer Gottesdienst in der Gedenkstätte Ravensbrück
17. April 2013
Ravensbrück. Mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück (Brandenburg) soll am Sonnabend, 20. April um 16 Uhr an die Befreiung des Konzentrationslagers Ravensbrück vor 68 Jahren erinnert werden. Der evangelische Bischof Andreas von Maltzahn (Schwerin) wird predigen. Vor dem Gottesdienst gibt es um 14 Uhr eine Führung durch die 1959 eröffnete Gedenkstätte.
Es sei wichtig, gerade "an diesem Ort menschlicher Grausamkeit und Erniedrigung" an das Geschehene zu erinnern, Versöhnung zu suchen und Trost durch Gottes Wort zu ermöglichen, sagte Pastorin Christiane Eller vom Evangelischen Frauenwerk der Nordkirche. Das Frauenwerk bereitet das Gedenken mit der mecklenburgischen Propstei Neustrelitz und der ebenfalls zum Kirchenkreis Mecklenburg gehörenden Kirchengemeinde Fürstenberg vor.
Zehntausende wurden ermordet, starben an Hunger und Krankheiten
Das KZ Ravensbrück war das einzige Lager in der NS-Zeit, in dem fast nur Frauen gefangen waren. Zwischen 1939 und 1945 waren dort rund 132.000 Frauen und Kinder, 20.000 Männer und 1.000 weibliche Jugendliche des angrenzenden "Jugendschutzlagers Uckermark" als Häftlinge registriert. Die von den Nationalsozialisten nach Ravensbrück Deportierten, darunter jüdische Häftlinge, Sinti und Roma, stammten aus über 40 Nationen.
Zehntausende wurden ermordet, starben an Hunger, Krankheiten, Misshandlungen oder wurden Opfer medizinischer Versuche. Nachdem die SS mehr als 20.000 Häftlinge auf einen Todesmarsch getrieben hatte, befreiten Soldaten der Roten Armee am 30. April 1945 rund 2.000 im Lager zurückgelassene kranke Häftlinge.
Eröffnung der neuen Hauptausstellung über das Frauen-KZ
Der 68. Jahrestag der Befreiung des KZ Ravensbrück wird nach Angaben der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten am Wochenende mit zahlreichen Veranstaltungen begangen. In der Gedenkstätte wird am Sonntag (21. April) im ehemaligen SS-Verwaltungsgebäude die neue Hauptausstellung über das Frauen-KZ eröffnet. Dazu wird neben rund 50 Überlebenden aus zahlreichen Ländern auch Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) erwartet. Zudem sind mehrere Gedenkveranstaltungen sowie zahlreiche Workshops, Führungen, Filmvorführungen, Konzerte und Begegnungen geplant.
Info: Die neue Dauerausstellung in der Gedenkstätte Ravensbrück wird am 21. April um 11 Uhr eröffnet. Die zentrale Gedenkveranstaltung beginnt um 13.30 Uhr.