Evangelische Zeitung zum Thema Armut

Ole von Beust: Kirche soll gegen "Sinnentleerung" kämpfen

Bettelnde Frau in der Innenstadt von Hannover (Symbolbild).
Bettelnde Frau in der Innenstadt von Hannover (Symbolbild).© epd-bild / Jens Schulze

18. Januar 2013 von Simone Viere

Hamburg. Die Kirche muss nach Ansicht des ehemaligen Hamburger Bürgermeisters Ole von Beust das "Gewissen der Gesellschaft" sein. Neben der Seelsorge sei dies ihre Hauptaufgabe, "im Kampf gegen die materielle und geistige Armut", schreibt der CDU-Politiker in einem Beitrag für die "Evangelische Zeitung".

Vor allem die "Sinnentleerung" könne Kirche bekämpfen, so Beust weiter: "Mit Glauben, Vorbild und Worten." Dabei solle sie verzichten auf das "Lamento über die Ungerechtigkeit des irdischen Daseins und die Floskeln über die Schere zwischen Arm und Reich". Vielmehr gehe es um das "Infragestellen von materiell geprägten Maßstäben" und das Anprangern von "sinnentleerender Ökonomisierung" von immer mehr Lebensbereichen.

"Kompetent und glaubwürdig" gegen die Sinnentleerung

"Wenn das eigene Leben nur auf materielle Dinge ausgerichtet ist, darf ich mich nicht wundern, wenn die Gesellschaft insgesamt in diese Richtung marschiert", so der Altbürgermeister. Aus Gesprächen mit Wohlhabenden wisse er, dass auch sie das so empfinden, aber manchmal der Blick dafür versperrt sei. Genau dies müsse Kirche kritisieren, und das könne sie "kompetent und glaubwürdig": "Das ist wirksamer als gesellschafts- und tagespolitische Forderungen zur Bekämpfung der materiellen Armut zu stellen", schreibt Beust.

Konkrete Taten imponieren dem Altbürgermeister von Beust

Ihm imponiere allerdings auch die konkrete Tat. Dazu zählten alle Initiativen, die darauf gerichtet sind, Armut nicht nur durch Gaben zu lindern, sondern "durch Hilfen bei der Suche nach Sinn". Dabei denke er etwa an die Hamburger Obdachlosenzeitung "Hinz&Kunzt". Oder an Projekte, in denen Werte geschaffen und "Hilfe zur Selbsthilfe" angeboten würden.

Die rein materielle Armut sei dagegen die Sache der Kirche nicht. Sie könne auch die Ursachen kaum ändern: "Kirche ist weder Gesetzgeber noch Vollstrecker von Umverteilung". Vor allem aber sei die materielle Armut "keine zuverlässige Größe, um das Vorhandensein von Erfüllung und Glück zu bemessen". 

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