Osterbotschaft von Bischöfin Kirsten Fehrs
20. April 2019
Hamburg/Lübeck. Ostern ist nach Ansicht von Bischöfin Kirsten Fehrs ein Fest gegen die Angst, die inzwischen viel zu oft Politik und Gesellschaft bestimmt. In ihrer Botschaft zum bevorstehenden Osterfest sagt die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche):
„Ostern ist ein Fest gegen die Angst. Angst kommt von Enge, und Jesus Christus hat die Enge des Grabes hinter sich gelassen und ist auferstanden in die Weite des Lebens hinein. Er sagt: ‚In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.‘ (Joh 16,33) Aus dieser christlichen Hoffnung heraus entsteht die Freiheit zur Veränderung.
Doch gegenwärtig beobachte ich mit Sorge, dass viele Debatten in Politik und Gesellschaft von Angst geprägt sind. Da kommt manches zusammen: Angst vor dem Verlust des Wohlstands, Angst vor der Digitalisierung, Angst vor Zuwanderung, Angst vor Europa. Angst lähmt das Denken, und nicht selten wird sie von Populisten bewusst geschürt und verwandelt sich in Aggression.
Ostern dagegen ist die Einladung, der offenen Zukunft zu vertrauen, die Gott für uns bereithält. Als Christinnen und Christen sollten wir einerseits Realisten sein und Probleme benennen, etwa den Klimawandel oder eine zunehmende soziale Ungleichheit. Doch wir dürfen andererseits immer damit rechnen, dass zwischen Himmel und Erde viel mehr möglich ist, als wir jetzt schon erfassen können. Und dass wir Hoffnung haben können - manchmal gegen alles Erwartbare und Vernünftige und Realistische. Gott sei Dank!“