Pastor Thal jetzt Ehrenbürger – auch für Verdienste in Wendezeit
22. Dezember 2014
Mirow. 45 Jahre lang war er Pastor in Mirow, jetzt ist Joachim Thal Ehrenbürger der Stadt. Ausgezeichnet wurde er auch für seine Verdienste während der Wendezeit.
Die Stadt Mirow (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) hat dem langjährigen Mirower Pastor Joachim Thal (80) für seine besondere Lebensleistung die Ehrenbürgerschaft verliehen. Der evangelische Theologe sei "weit über die Grenzen von Mecklenburg und über konfessionelle Grenzen hinweg eine hoch geschätzte und geachtete Persönlichkeit," hieß es zur Begründung. Neben seiner fast 45-jährigen Pastorentätigkeit in Mirow habe er viele Jahre lang ehrenamtlich den Posaunen- und den Kirchenchor geleitet.
Noch zu DDR-Zeiten habe seine engagierte Arbeit in der mecklenburgischen Kirche große Anerkennung gefunden, so dass er zu internationalen kirchlichen Kongressen entsandt wurde, hieß es weiter. "Zu keinem Zeitpunkt ließ er sich von dem damaligen kirchenfeindlichen Machtapparat vereinnahmen."
Kirche für Bürger geöffnet
In der Wendezeit 1989 habe Thal die Kirche in Mirow geöffnet für Bürger, die politische Veränderungen forderten. Die Diskussion habe er inhaltlich und moderierend begleitet. Immer noch wirke er mit seinen fundierten Geschichtskenntnissen im Kirchturmverein Mirow mit, habe wesentlichen Anteil an verschiedenen Publikationen und an der Entwicklung des Johannitermuseums im Kirchturm Mirow.
Die Stadtvertretung hatte die Ehrenbürgerschaft am 12. August beschlossen. Anlass war das 50-jährige Bestehen des Posaunenchores der Johanniterkirche Mirow. "Unter seiner Obhut erlernten mehrere Generationen das Spielen eines Blechblasinstrumentes." Der Theologe ist der zweite Ehrenbürger der etwa 3.500 Einwohner zählenden Landstadt Mirow. Erst am 12. Dezember dieses Jahres erhielt der vor 200 Jahren geborene ehemalige Mirower Schulrektor und Demokrat Ludwig Roloff (1814-1905) posthum diese Auszeichnung.